Kath. Pfarrkirche St. Josef, Horst

 

Vom Gedanken 1872 eine Kapelle oder Kirche zu bauen bis zum Jahre 2008.

Die nachfolgenden Texte wurden der Pfarrchronik entnommen.

 

1. Baugeschichte

Die jetzige Pfarre gehörte früher zur Kirchengemeinde Dremmen. Im Jahre 1872 verdichteten sich Bestrebungen, in Horst selbst, eine Kapelle oder Kirche zu haben, um auch den alten Leuten bei schlechtem Wetter, den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen.
Am 19. Mai 1872 gründete man einen Kapellen- oder Kirchenbauverein mit folgenden Statuten:

 

§   1.    Der kath. Kapellen- oder Kirchenbauverein zu Horst hat sich zum Zwecke gesetzt, für den Bau einer Kapelle oder Kirche aus allen Kräften tätig sein zu wollen.

§   2.    Mitglied dieses Vereins wird jeder, welcher 5 Silbergroschen Eintrittsgeld bezahlt und monatlich 2 Silbergroschen und 6 Pfennige zu dem erwähnten Zweck beiträgt. Der Austritt aus dem Verein steht zu jeder Zeit frei.

§   3.    Mit Feststellung des Beitrages (§2) soll dem Wohltätigkeitsinne der Meistbegüterten die Grenze nicht gesetzt sein, die Erhabenheit des Zwecks berechtigt vielmehr zu der Hoffnung, daß größere Beträge einkommen werden.

§   4.    Um unbekannten Gebern Gelegenheit zur Darreichung kleiner Gaben zu bieten, sollen in geeigneten öffentlichen Lokalen der Gemeinde verschlossene Büchsen mit der Bezeichnung „ Für den Kapellen- oder Kirchenbau“ aufgestellt werden.

§   5.    An der Spitze des Vereins  steht der Vorstand, welcher aus 10 Mitgliedern zusammengesetzt ist und alljährlich durch absolute Stimmenmehrheit gewählt wird.

§   6.    Der Vorstand wählt aus seiner Mitte einen Präsidenten, einen Sekretär und 2 Rendanten.

§   7.    Eine Haupttätigkeit der Vorstandsmitglieder wird sein, die monatlichen Beiträge von den Mitgliedern der ganzen Gemeinde sektionsweise einzusammeln.

§   8.    Vierteljährlich wird der Verein eine Generalversammlung aller derjenigen veranstalten, welche zu diesem Bau beitragen. In derselben wird genauer Bericht über den Stand der Kapellen- oder Kirchenbauangelegenheit erstattet.

§    9.    Die eingegangenen Beiträge werden regelmäßig bei dem Aachener Verein zur Förderung der Arbeitsamkeit in dessen Sparkasse zu Heinsberg angelegt.

§ 10.    Der Verein bleibt bestehen bis zur Vollendung einer Kapelle oder Kirche. Sollte sich derselbe aus nicht vorherzusehenden Gründen früher auflösen, so soll sein vorhandenes Vermögen, welches zu keinem anderen Zwecke als zum Bau einer Kapelle oder Kirche hierselbst verwendet werden darf, dem Präsidenten, dem Sekretär und den Rendanten des letztzeitigen Vorstandes zur Verwaltung überwiesen werden. 

            Diese hätten dann die freiwillige Verpflichtung zu übernehmen, nicht allein das Kapital vor jedem Nachteile und Verluste zu schützen, sondern auch womöglich dafür zu sorgen, daß dasselbe fortwährend rentbar angelegt bleibe und durch die jährlich davon ankommenden Zinsen anwachse.

§ 11.    Um das Interesse des Vereins in echt religiösem Sinne noch mehr zu fördern und die Mitglieder in steter Vereinigung selbst dann noch zu erhalten, wenn sie das irdische Leben verlassen haben, so soll solange der Verein besteht, auf seine Kosten den verstorbenen Mitgliedern daselbst alljährlich ein feierliches Totenamt gehalten werden.

§ 12.    Änderungen in den gegenwärtigen Statuten können nur mit einer Majorität von 2/3 der Stimmen des Vorstandes erfolgen.

            Dem Bauverein traten 71 Mitglieder bei, nur diese wählten zum 1. Vorstand:

Johann Braun, Franz Feiter, Heinr. Nöthlichs, Joh. Anton Erdweg, Johann Jöris, Franz Esser, Johann Wahlenberg, Gabriel Nöthlichs, Anton Mertens, Hubert Schippers.

Erster Präsident war Joh. Anton Erdweg (bis 1873 Lehrer), in den folgenden Jahren war es Lehrer Joh. Anton Borgans. Der Bauverein wurde am 24. Juli 1876 polizeilich in Dremmen angemeldet. In den ersten Jahren erzielte er schon eine reine Einnahme von 192 Talern, 10 Silbergroschen und 8 Pfennigen.

Am 23. Juni 1890 hatte der Vorstand des Kirchenbauvereins in seiner Angelegenheit eine Audienz bei Sr. Eminenz dem hochw. Herrn Erzbischof Philippus Krements. Am 25. April 1891 wurde der 1. Plan zum Kirchenbau angefertigt. Unter dem 15. August 1891 wurde der Schenkungsakt über den Bauplatz getätigt und vom Coelnischen Erzbischöflichen Generalvikariat am 22. September 1891 genehmigt, vom Ministerium erst am 4. März 1892 genehmigt. Da der erste Plan verworfen wurde, konnte am 20. Februar 1892 ein neuer Plan eingereicht werden, der schon am 25. März  desselben Jahres von der Erzbischöflichen Behörde genehmigt  wurde. Daraufhin wurde am 10. April 1892 die staatliche Genehmigung für den Kirchenbau von Seiten des Kirchenvorstandes Dremmen nachgereicht, die Bestätigung des Unterrichtsministers geschah am 4. November 1892.

Inzwischen wurde am 9. Oktober 1892 mit den Gebr. Peter und Urban Voßenkaul ein Vertrag über die Anfertigung von 540.000 Ziegelsteinen für den Kirchenbau abgeschlossen. Nachdem der Schankwirt Johann Schmitz, die von den Geschwistern Leonhard und Petronella Paulußen angepachtete Parzelle Ackerland, (hinter der Kirche) gegen M 60,-- Entschädigung abgetreten hatte. Leonhard Paulußen in Kleingladbach genehmigte das Lehmstechen, Ziegelbacken und Ziegeltrocknen auf seiner Parzelle nachträglich am 22. Oktober 1892.

Als die Genehmigung des Ministeriums eingetroffen war, wurde dann in der Zeit vom 17. Dezember 1892 bis zum 21. Februar 1893 in 30 Arbeitstagen der Grund gestochen (Unkosten M 3375,--) in der Zeit vom 24. April bis zum 19. August 1893 wurden die Ziegelsteine geformt und eingesetzt, wobei 2804 Ztr. Kohlen für M 1310,-- verbraucht wurden.

Am 16. August 1893 wurden die Arbeiten für den Kirchenbau unter Leitung und nach Angaben des Regierungsbaumeisters Julius Busch zu Neuß, ausgeschrieben. Am 1.9.1893 wurde der Kirchenbau dem Bauunternehmer Carl Sammeck in Dürboslar übergeben, aber erst am 6. November 1893 der Vertrag zwischen diesem einerseits und Pfr. Mommertz Dremmen, Johann Braun Gemeindevorsteher in Horst und Lehrer Borgans, Horst getätigt.

Am 19. September 1893 taten Johann Braun und Lehrer Borgans den ersten Spatenstich. Herr Pfr. Andreas Nöthlichs aus Süggerath, aus Horst gebürtig, legte am 2. Oktober 1893 den ersten Stein, wobei ein Opfer von M 330,--  einkam. Am 14 Mai 1894, am Pfingstmontag, wurde feierlich der Grundstein gesegnet und dabei ein Opferbetrag von M 615,67 erzielt.

Die Arbeiten schritten so richtig vorwärts, daß pünktlich zur vertraglich festgesetzten Zeit, die Arbeiten fertig waren. Am 31. Oktober 1894, konnte der Hahn aufgesetzt werden.  Am 3. November 1894 war auch die Sakristei im Rohbau fertig. Die Innenarbeiten konnten erst am 11.April 1895 begonnen werden, waren aber am 22. Juni 1895 beendet.

         

 

 

 

Kirche St. Josef 1913   

Kirche von innen 1937

 Inzwischen waren zwei neue Glocken, Tonlage „fis“ 1075 und 614 Pfund schwer, bei der Firma Petit u. Gebr. Edelbrock, bestellt worden. Am 3. Oktober 1895 konnten die Glocken schon eingeweiht werden, wobei M 25,80 Opfer gegeben wurde. Die Glocken kosteten zusammen M 2034,--. Am 24. September desselben Jahres, waren auch schon die Fenster eingesetzt worden, die Kosten betrugen M 3180,--. Endlich am 9. Oktober 1895 konnte durch Herrn Pfr. Mommertz die Kirche eingesegnet werden und die erste hl. Messe im neu gestalteten Gotteshaus gefeiert werden. Dabei spendeten die Gläubigen noch einmal ein Opfer von M 77,--. Am 1. November 1896 wurde durch Pfr. Mommertz der Kreuzweg feierlich eingesegnet. (wahrscheinlich stammten diese Bilder aus Birgden). Am 30. November 1898 wurde die Turmuhr aufgestellt.

Jetzt handelte es sich darum, für den zukünftigen Geistlichen eine Amtswohnung zu bauen. Zu diesem Zweck wurde das Anwesen der Geschw. Sieberichs gegenüber der neuen Kirche zum Preise von M 1800,-- am 21. Juni 1897 gekauft. Der  Kaufakt wurde am 27. Juli 1897 getätigt. Da das daraufstehende Haus ungeeignet war als Amtswohnung, so würde es auf Abbruch für M 500,-- verkauft. Am 25. Februar 1898 wurde ein Kostenanschlag für den Pfarrhausbau zum Preise von M 11718,-- eingereicht und schon am 28. Februar 1898 an Peter Jansen zu Busch b. Ratheim, die Bauausführung übertragen. Der Bau sollte am 15. April beginnen und am 1. November 1898 vollendet sein. Das Haus war aber so schlecht gebaut (schiefe Wände, Kamine ohne Zug), daß die polizeiliche Abnahme des Baues erst am 6. September 1899 erfolgte. Die äußere Zementierung des Hauses geschah im Herbst 1899 und Frühjahr 1900.

Die schwierigste Frage war nun noch zu lösen, die Anstellung eines Geistlichen für Horst. Am 15. März 1900 wurden der Gemeindevorsteher Johann Braun und Lehrer Borgans, deswegen beim hochw. Herrn Erzbischof und dem Herrn Generalvikar in Cöln vorstellig. Der Domkapitular  Dr. Braun in Cöln antwortete schon unter dem 20. März d. Jahres, daß Horst einen Geistlichen erhalten werde. Am 3. April 1900 wurde dann der hochw. Herr Neopresbyter [Neupriester] Ernst Ingenhoven, gebürtig aus Rath b. Ratingen zum 1. Rector in Horst ernannt. Der hochw. Dr. Schröder teilte das telegraphisch am 10. April 1900 dem Vorstand des Bauvereins mit. Als am 18.4.1900 der kirchl. Anzeiger diese Ernennung brachte, dankte der Vorstand dem hochw. Herrn Domkapitular Dr. Braun in besonderer Weise für seine Bemühungen um Horst. Am 9. Mai 1900 wurde dann der 1. Rector feierlich eingeführt.

Unter Rector Ernst Ingenhoven:

Seine Tätigkeit in Horst war kurz. Er fand noch manches unvollständig vor und um die nötigen Geldmittel zu beschaffen, gründete er am 17. März 1901 den Marienverein mit folgenden Statuten:

§ 1.       Der am 17. März 1901 errichtete und unter dem Schutz der allerseligsten Jungfrau gestellte Marienverein von Horst, verfolgt den Zweck, Mittel zur Verschönerung der dortigen Kirche zu beschaffen.

§ 2.        Die Leitung des Vereins führt der jeweilige Geistliche von Horst.

§ 3.       Die Mitgliedschaft des Vereins erwerben alle, welche einen monatlichen Beitrag von 10 Pfg. zahlen, sowie diejenigen, welche dem Verein ein Geschenk für die Kirche überweisen, das an Wert dem jährlichen Beitrag mindestens gleichkommt.

              Ein wertvolles Geschenk begründet aber gleichfalls die Mitgliedschaft nur auf ein Jahr vom Tage der Übergabe des Geschenks an gerechnet.

§ 4.        Die Beiträge der Frauen und Jungfrauen werden durch zwei Sammlerinnen, die der Jünglinge und Männer durch zwei Sammler eingesammelt. Kassierer ist der jeweilige Geistliche von Horst.

§ 5.        Über die Verwendung der Beiträge bestimmt der Vorsitzende, der darüber in der Generalversammlung (siehe §6) Bericht erstattet. Doch finden auch Wünsche der genannten Versammlung, wenn angängig, Berücksichtigung.

§ 6.        Jedes Jahr wird an einem beliebigen Sonn- oder Feiertag im Monat Mai eine Generalversammlung abgehalten. Dieselbe ist am vorhergehenden Sonntag von der Kanzel zu verkünden. Mitglieder haben freien Eintritt, Nichtmitglieder zahlen 5 Pfg. Eintrittsgeld.

§ 7.        Zum ausschließlichen Geschäftskreis der Generalversammlung gehören, a) die Dechargierung [Entlastung], des  Kassierers, b) Entgegennahme des vom Vorsitzenden zu erstattenden Berichts über den Stand des Vereins und die Verwendung der Beiträge, c) Abänderung der Statuten, wozu indessen mindestens 3/4 aller erschienenen Mitglieder Zustimmung geben müssen.

§ 8.        Jedem Sammler, der bis zur letzten Krankheit gesammelt hat oder nach 5 jähriger Sammeltätigkeit mit Grund oder nach 10 jähriger  ohne weiteren Grund sein Amt niederlegt, werden nach seinem Tod vom Verein zwei hl. Messen gelesen.

Dieser letzte Paragraph war als Zusatz am 25. Mai 1911 beschlossen worden.
Kaum hatte Herr Rector Ingenhoven den Verein gegründet, da wurde er auch schon am 19. März 1901 als Vikar nach Bredeney bei Essen, versetzt. Seit 1914 ist er Pfarrer in Binsfeld, Dekanat Düren und später ab 1932 Pfarrer in Alsdorf.
Da der unter dem gleichen Datum zum Rector in Horst ernannte Herr Vicar Hubert Raven in Lechenich die Stelle nicht annahm, unter Datum vom 10. April, wurde seine Ernennung  rückgängig gemacht, so blieb Horst bis zum Herbst, verwaist.
Am 17. August 1901 wurde der damalige Rector in Kierberg Pfarre Brühl, der hochw. Herr Lic. theol. Franz Baron von Kesseler, zum Rector in Horst ernannt, trat aber aus Gesundheitsrücksichten diese Stelle erst Anfang Oktober 1901 an. Baron von Kesseler war am 14.5.1869 in Cöln geboren und am 10.3.1894 zu Köln geweiht, gestorben am 29.7.1922 zu Horst, wo sich bis heute noch das Grab befindet.
Franz Horbach, wohnhaft zu Horst, wurde als Organist, Küster und Chorleiter eingestellt.

Unter dem 2. Rector und 1. Pfarrer Franz Baron von Kesseler von 1901-1922.

Schon gleich nach seiner Ankunft bemühte er sich um die Ausschmückung der Kirche, durch die Hilfe des Marienvereins. Das Erste, was er anschaffte, war eine neue Kanzel, angefertigt vom Bildhauer Laumen in Erkelenz, zum Preise von M 1800,--. Im Herbst 1903 erklärte ihm Pfarrer Mommertz in Dremmen: „Das Beste, was Sie tun können ist, Sie sammeln einen Fond von M 30.000,-- um in Horst eine Pfarre zu gründen“.
Anfang März 1904 weilte Rektor von Kesseler in Cöln auf dem Generalvikariat, wo er den hochw. Herrn Generalvikar aufsuchte, bezüglich der Anregung von Pfarrer Mommertz. Die Antwort lautete: „Wenn Horst die nötige Pfarr- Dotation (Geldsumme) aufbringe, so wisse er nicht, was der Pfarreinrichtung entgegenstände“. Mit diesem Bescheid ging der hochw. Herr Rector am nächsten Sonntag auf die Kanzel und lud den Marienverein auf den darauf folgenden Sonntag zu einer Versammlung ein. In dieser Versammlung wurden M 23.000,-- gezeichnet, eine Summe, welche im Laufe der Woche auf über M 30.000,-- anwuchs und drei Wochen später wurden in die Geilenkirchener Kreissparkasse M 30.667,50 in bar eingezahlt. Da diese Summe für die Pfarr- Einrichtung Cöln nicht genügte, so wurden bis 1. Juli desselben Jahres noch weitere M 2.406,62 gesammelt, während zugleich der Stiftungsfond um mehrere tausend Mark erhöht wurde.
Auf die erneute Eingabe zur Erhebung als Pfarre, erfolgt die Antwort, daß die Entscheidung bei Gelegenheit der Visitation Sr. Eminenz Conr. Fischer im Sommer 1905 erfolgen solle. Die dann gegebene Entscheidung lautete: „Ich werde die Angelegenheit wohlwollend prüfen, aber selbstverständlich mit und in Übereinstimmung mit eurem Pfarrer“. Von dieser Seite setzten nun aber die Schwierigkeiten ein. Es kam zu Reibereien zwischen Pfarrer und Rector. Der Pfarrer Mommertz macht aus seiner Abneigung gegen die Person des Rectors keinen Hehl. Auch spielten finanzielle Gründe dabei mit. Im Juli 1908 ist noch alles beim Alten.
Erst unter dem 11. Januar 1909 erhielt der Rector von Horst das Recht, die Kinder aus Horst hier zu taufen. Dieses Recht wurde zum 1. Male ausgeübt am 19. Januar 1909, bei der Taufe des Martin Josef, der Eheleute Hubert Mertens und Elisabeth geb. Jessen.
Unter demselben Datum wurde den Einwohnern von Horst auch der Empfang der Ostercommunion in ihrer Rectoratskirche gestattet. Bei der Visitation Sr. Eminenz Conr. Fischer im Dekanat Heinsberg vom 12. - 25. Juli 1910, wurde dem Rector von Horst ebenso wie dem von Porselen, das Recht erteilt, Sonntags in der Kirche, Christenlehre und den Erstcommunion - Unterricht zu erteilen, letzteres mit der Einschränkung, daß die Kinder in den letzten 14 Tagen vor der 1. hl. Kommunion, den Unterricht des Herrn Pfarrers in Dremmen zuzuführen sind, der sie dann zu prüfen und zur 1. hl. Communion zu führen hat.
Endlich am 1.Oktober 1910 bekam Horst die eigene Vermögensverwaltung. Anfang November erfolgte die Ernennung des Wahlvorstandes, bestehend aus den Herren Peter Oellers, Franz Heuter, Kfm. Heinrich Jansen, Johann Feiter und Gemeindevorsteher Johann Braun als Vorsitzender. Am 8. Dezember 1910 fand die erste Wahl statt. Gewählt wurden folgende 4: Josef Braun, Franz Heuter, Johann Braun und Peter Oellers. Zu der Sitzung am 22. Dezember 1910 wurde zum stellv. Vorsitzenden gewählt Josef Braun, zum Rendanten Franz Heuter, zum Schriftführer Peter Oellers.
Von Februar 1912 ab, durfte hier auf eigenem Friedhof begraben werden. Von Ostern 1912 ab durften die Kinder auch hier zur 1. hl. Kommunion geführt werden durch den jeweiligen Rector.
Die Kirchengemeinde Dremmen forderte als Abfindung M 10.000,--. Man  einigte sich jedoch auf einen Betrag von M 5.500,--. In der Kirchenvorstandsitzung vom 7. Juli 1912 beschloss der Kirchenvorstand von Horst nach einer Abstimmung von 6 gegen 5 Stimmen den vorgenannten Betrag anzuerkennen.
Endlich wurde Horst am 1. Juli 1913 zur Pfarre erhoben. Zum ersten Pfarrer wurde der bisherige Rector Franz Baron von Kesseler am 4. Juli ernannt, am 30 Juli (am 1. Jahrestag des Todes Sr. Eminenz Conr. Fischer, gest. 30.7.1912) feierlich als Pfarrer eingeführt. Die Neuwahlen zum Kirchenvorstand und zur kirchl. Gemeindevertretung wurden am 14. September 1913 vorgenommen. In den Kirchenvorstand wurden die bisherigen Joh. Braun Gem. Vorsteher, Josef Braun, Franz Heuter u. Peter Oellers gewählt. In die kirchl. Gemeindevertretung, Jakob Hilgers (Vorsitzender), Johann Feiter, Gottfried Lambertz, Heinrich Esser, Gottfried Lowis, Kfm. Heinrich Jansen, Ackerer Heinrich Jansen, Josef Dahmen, Georg Sieberichs, Theodor Hermanns, Michael Heuter und Peter Nöthlichs. Ein Jahr später am 1. August 1914 brach der furchtbare Weltkrieg aus.
Viele wurden eingezogen, selbst der Küster Franz Horbach mußte sich längere Zeit durch seinen Sohn Cornelius im Amte vertreten lassen.

Auf dem Feld der Ehre fielen aus der Pfarre Horst:

1. Mathias Maus 3.11.1914, 2. Anton Heuter 12.8.1915, 3. Jakob Hilgers, 11.4.1917, 4. Jakob Heuter 7.8.1917,  5. Anton Erdweg 9.8.1917,  6. Gottfried Peters 5.4. 1918,  7. Arnold Heuter 8.6.1918, 8. Lorenz Dossing 10.9.1918, 9. Heinrich Jütten, der seit dem 6.9.1916 bereits vermisst ist.

Eine Gedenktafel in Form eines Votivaltares mit den Namen der Gefallenen wurde schon im Jahre 1920 am Eingang der Kirche zum Preise von M 200,-- angebracht.

Um die Innenausstattung der Kirche machte sich Herr Pfarrer von Kesseler sehr verdient. 1908 ließ er durch den Kirchenmaler C. Maintz aus Gangelt, die Kirche zum Preise von M 2800,-- ausmalen. Das Harmonium ersetzte er bald schon im April 1906 durch eine Orgel zum Preise vom M 3415,-- von der allerdings evangel. Firma Paul Faust in Barmen, mit 2 Manualen

( C – f ´´´ ) und Pedal ( C – d ´ ) mit folgender Disposition:

1. Principal 8 ´

2. Hohlflöte 8 ´

3. Gedeckt 4 ´

4. Oktav 2 ´

5. Scharff  2-3 f

6. Subbaß 16 ´  ( Pedal )

 

Im Jahre 1913 erhielt die Orgel einen elektr. Motor (M 287,--). Für die im Jahre 1914 zum 1. Mal polizeilich erlaubte Fronleichnamsprozession schaffte er einen schönen gestickten Traghimmel (M 425.--) an. Die Statuen der hl. Barbara und des hl. Antonius (zusammen M 260,--) wurden 1918 aufgestellt. Allerdings mußte die größte Glocke dem Krieg zum Opfer fallen.
Für die Bittprozession, die auch erstmalig 1914 abgehalten wurde, ebenso das 40 stündige Gebet an Ostern und das ewige Gebet am 19. Dezember, waren auch neue Brudermeisterstäbe nötig. An Paramenten verdankt die Pfarrkirche Horst fast alles ihrem 1. Pfarrer, der auch seine schönen eigenen Paramente bei seinem Tod, seiner Kirche vermachte. Das religiöse Leben suchte er zu heben durch besondere Andachten, Bruderschaften und Vereine.
Auf Antrag vom 23. Oktober 1913 wurde unter dem 1. Dezember 1913 von Erzbischof Felix von Hartman, die Barbara - Bruderschaftsandacht errichtet. Im selben Jahr wurde auch schon auf Antrag vom 8. Juli, bereits am 14. Juli 1913 von Erzbischof Felix von Hartmann die Einführung der Bruderschaft von der  christl. Lehre unter dem Titel „ Jesus, Maria, Josef“, genehmigt, die ohne weiteres nach Aufnahme von 3 Mitgliedern und Benachrichtigung hierüber nach Cöln an die Erzbruderschaft in St. Maria del Pianto in Rom akkreditiert war.
Schon seit 1899 bestand hier ein weltl. St. Josef - Gesangverein, der sich später umwandelte in den Kirchenchor, den St. Josef - Gesangverein. Dirigent war Franz Horbach, der sich die Pflege des Chorals und des Gesanges angelegen sein ließ. Die Allerseelenoktavandacht ließ er bereits 1906 stiften, 1918 kam noch die Fronleichnamsoktavandacht hinzu.
Am 16. Dezember 1905 gründete er den Borromäusverein und sorgte kräftig für die Erweiterung und Vermehrung der Bibliothek. Er gründete auch eine Mission. Jungfrauen - Congregation, die am 15. November von dem hochw. Herrn Erzbischof Carl Josef Schulte kanonisch errichtet und unter dem 15. Dezember 1920 akkreditiert wurde. Wann das Gebetsapostolat für die Männerwelt eingerichtet wurde, ist nicht dem Chronisten bekannt, tatsächlich bestand es aber schon einige Jahre vor dem Tod des 1. Pfarrers.
An weiteren Vereinen bestanden zu seiner Zeit auch der Volksverein, die Missionsvereine, Kindheit - ­ Jesu - Verein, Franziskus Saverius Bonifatiusverein. Daneben warb er eifrig für die so notwendige Tugend der Mäßigkeit und eiferte auch für die öftere hl. Communion. Vom 23.-31. Januar 1921 ließ er auch Redemptoristen - Patres aus Aachen  (Missionsleiter P. Brinkmann) eine Volksmission halten, an der sich alle beteiligten.
Am 29. Juli 1922 starb der erste Pfarrer nach längerem Leiden, tief  betrauert von der Gemeinde, die in ihm eine Anima Candida, einen seelenguten Pfarrer verlor. Seinem Wunsche gemäß wurde er auf dem Friedhof zu Horst am 2. August beerdigt unter großer Teilnahme aus Nah und Fern. Das Grab von Pfarrer Baron Franz von Kesseler, befindet sich heute noch auf dem Friedhof.  

   

Am 19. August 1922 wurde Herr Pfarrer Ernst Rütters, seit 1918 Pfarrer in Eschweiler b. Münstereifel, vordem Kaplan in Essen, St. Gertrud von 1904-1908, Kaplan in Cöln S. Mauritius 1908-1909, Kaplan in Bonn, Stiftskirche 1909-1918, zum Pfarrer in Horst ernannt und am 25. September 1922 durch den hochw. Herrn Dechant von den Driesch in Heinsberg, feierlich eingeführt. Der 2. Pfarrer von Horst war geboren am 9. August 1880 in Crefeld, zum Priester geweiht am 14. August 1904.

1923: Seine Einführung in Horst fiel gerade in die schlimmste Zeit der Geldinflation, wodurch die Pfarrgemeinde in große finanzielle Bedrängnis geriet. Am 28. Februar 1923 gründete er einen Jünglingsverein, der am 13. Mai desselben Jahres die erste feierliche Aufnahme von 26 Mitgliedern in der Pfarrkirche hielt. Er wurde sofort dem Diözesanen- und Gesamtverband in Düsseldorf, angeschlossen.  Am 25. Februar 1923 wurde  ein Frauen- und Mütterverein  gegründet  unter  dem  Titel „ Maria von der schmerzhaften Mutter“. Am 5. März 1923 erfolgte die Aufnahme desselben in den Diözesanenverband, am 3 April 1923 seine kanonische Einrichtung und am 29. Mai 1923 seine Akkreditierung an die Erzbruderschaft der christlichen Müttervereine in Regensburg.
Die Inflation zwang den Kirchenvorstand, die Kirchensteuer in Naturalien (Weizen) zu erheben und so war es möglich, kleinere Anschaffungen wie: Erneuerung der Seide im Tabernakel, Wiederherstellung des besten Chormantels etc. durchzuführen. Da der damalige Rendant Lambert Heuter wegen schwerer Erkrankung sein Amt niederlegte, so trat mit dem 1. April 1923 an seine Stelle der neugewählte Rendant Herr Peter Nobis.
Das Grab von Franz von Kesseler benötigte noch eine würdige Ausschmückung. Zu diesem Zweck war kollektiert und einschließlich einer Zuwendung von  M 100,-- seitens der Familie von Kesseler, mehr als M 300,-- aufgebracht worden, woraus bestritten wurde, ein einfaches Grabdenkmal, nur eine Planierung, Umfassung und Ausschmückung durchzuführen. Erst am 4. Dezember 1924 konnte bei Gelegenheit der 1. Feier des Barbarafestes in Anwesenheit des Bruders von Kesseler und dessen Sohn, das Grabdenkmal feierlich eingeweiht werden. Zur Belebung des Kindheit - Jesu - Vereins wurden 2 kirchl. Feiern im Winter und im Herbst (später in der Osterzeit) abgehalten mit Kindersegnung und Opfergang, einmal für den Kindheit - Jesu- Verein, das andere Mal für den Schutzengelverein der Diaspora. Ebenso wurde die Belebung des Kirchenchores bis 1929 incl. des Cäcilienfestes kirchl. gefeiert. Der beste weiße Chormantel, dessen weiße Seide verschlissen war, wurde mit Seidensamtbrokat wiederhergestellt und ebenso 1925 ein neues Meßgewand aus Seidensamtbrokat von dem hiesigen neu eingerichteten Paramentenverein angeschafft. Desgleichen wurde nicht bloß geflickt sondern, auch z.B. schwarze Behangtücher für die Altäre hergestellt. Die Krippe wurde Weihnachten im Chor aufgebaut.

1924: Am 11. Februar erhielt der Pfarrer auf seine Bitte hin durch den damaligen Rector am Campo Santo in Rom D. David, eine authentisch beglaubigte Reliquie der hl. Barbara, die ja hier seit Jahren schon verehrt wurde. Von Cöln wurde die Genehmigung zur öffentlichen Verehrung der Reliquie erteilt. Zur Beschaffung eines würdigen Reliquiars wurde eine Sammlung eingeleitet, alte Gold- und Silbersachen  geschenkt und durch den  Goldschmied Schreyer in Aachen  im  gotischen Stil  für  M 500,-- gefertigt. Im selben Jahre feierte der Kirchenchor am 13. Juli sein 30 jähriges Bestehen durch  ein  großes Sängerfest,  unter  Teilnahme vieler  auswärtiger  Vereine.  Der  Reinertrag  ca. M 600,-- sollte anfangs zur Beschaffung einer Glocke dienen. Da aber die Orgel großer Reparaturen und Umbauten bedurfte, die M 915.-- betrugen, so wurde der Reinertrag des Festes mit Zustimmung des Vorstandes, des Kirchenchores, für diesen Zweck verwendet. Damit wurde auch 1925 mehr Raum auf der Orgelbühne für den Chor geschaffen. Der Marienverein zur Ausschmückung der Kirche, wurde in diesem Jahre ebenfalls neu belebt und so einige Mittel für kleinere Anschaffungen gewonnen, wie neue Canontafel etc. Am 11. November wurde zum 1. Mal in Horst ein Martinszug für die Schulkinder veranstaltet. Am 4. Dezember wurde das Barbarafest zum 1. Mal feierlich in Horst begangen, wobei die Reliquie der hl. Barbara zum 1. Mal zur Verehrung ausgesetzt wurde. Die Pfarre beteiligte sich fast vollzählig. Am Nachmittag wurde dann das Grabdenkmal von Pfarrer von Kesseler, feierlich gesegnet.

1925: In diesem Jahr kam das neue Gesetz über Kirchenvorstand und kirchl. Vormögensverwaltung zum 1. Mal in Anwendung. Da nach diesem Gesetz die Kirchenvorstandwahl am 1. März abgehalten wurde,  waren statt bisher 4 jetzt 6 Mitglieder und 3 Ersatzmitglieder zu wählen. Bis dahin gehörten dem Kirchenvorstand Johann Feiter als stellv. Vorsitzender, Johann Braun, Jakob Hilgers und Arnold Heuter an.

Aus der Wahl am 1. März 1925 gingen hervor, Johann Braun, Peter Randerath, Gottfried Lambertz I., Schröder Johann jun., Anton Oeben, Peter Hilgers und als Ersatzmänner Arnold Erdweg, Hubert Mertens und Anton Eggerath. Der neue Kirchenvorstand trat am 31. März 1925 sein Amt an und wählte in dieser Sitzung Johann Braun zum stellv. Vorsitzenden. Für die Teilnahme an geschlossenen Exerzitien wurde in diesem Jahre besonders stark geworben und oft auch mit Erfolg. Nur machte die Finanzierung Schwierigkeiten. Für die Fronleichnamsprozession wurden in diesem Jahre zum 1. Mal einige Symbole angeschafft für ca. M 100,--. Seit 1925 wurden auch die 6 Aloys-Sonntage in Horst jährlich durchgeführt. Infolge der Verfügung Roms konnte ab 1925 hier in unserer Kirche der Portiunkula - Ablaß nicht mehr gewonnen werden. Die Kevelaerpilger brachten in diesem Jahr ein Paar Altarschellen als Geschenk für die Kirche heim.
Die Rosenkranzandacht wurde im Oktober 1925 zum 1. Mal morgens in der hl. Messe gehalten, weil die Abendandacht kaum besucht wurde. Am 20. November 1925 feierten die Eheleute Gottfried Dossing und Elisabeth Schaffrath hier unter Teilnahme der ganzen Bevölkerung das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Da die Feier des Barbarafestes auch von auswärts Besuch erhielt, wurde in diesem Jahr mit Genehmigung von Cöln die offizielle Feier auf den, dem Barbarafest nächsten Sonntag, verlegt und so durch Segensamt, Festpredigt und Reliquienverehrung unter immer stärkerer Beteiligung gefeiert.

1926: Das 1925 in Rom abgehaltene Jubeljahr wurde in diesem Jahre auf der ganzen Erde gefeiert und am 21. Februar 1926 feierlich eröffnet. Die Kinder gewannen den Jubelablaß gemeinsam in der Woche vor Pfingsten. Da dem Pfarrer von Geschw. Feiter M 50,-- geschenkt wurden, so wurde mit deren Einverständnis die elektr. Wandbeleuchtung vom Hochaltar geschaffen. Auch wurde für den Maialtar ein Baldachin mit elektr. Lämpchen angeschafft. Diese elektr. Arbeit incl. Holz für Baldachin etc. kosteten im ganzen M 209,--. In diesem Jahr wurde zum 1. Male die Frühkirmes vom Sonntag nach Fronleichnam auf das Patrozinium, den 3. Sonntag nach Ostern, verlegt. Denn inzwischen war hier im Winter 1925/26 eine Schützenbruderschaft St. Petri gegründet worden, auf deren Antrag diese Verlegung der Kirmes erfolgte.
Am 16. Mai 1926 nahm der Kirchenvorstand mit großem Dank, eine Schenkung der Familie Zitzen.- Braun, entgegen, bestehend in einem 35,12 ar großem Grundstück. Die Genehmigung zur Annahme wurde gegeben. Für die Fronleichnamsprozession wurden noch einige Symbole gekauft. Am 19. Juni hielt der hochw. Herr Weihbischof Dr. Sträter hier in Horst eine Visitation ab und spendete zugleich  47 Kindern die hl. Firmung.
Am 29 Juni wurde die neue Fahne der St. Petri Schützenbruderschaft kirchlich gesegnet und zum 1. Male das Hochamt für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft dargebracht. Die Verfolgung der Kirche in Mexico war Anlaß zu besonders eifrigem Gebet der Gläubigen. Die Kevelaerpilger aus Horst, brachten in diesem Jubeljahr als Geschenk für unsere Kirche ein besonderes Vortragskreuz heim. Es hatte M 45,-- gekostet. Da der hl. Vater Pius XI aus Anlaß des Jubeljahres das Christkönigsfest für die ganze Kirche angeordnet hatte, so wurde die 1. Feier dieses Christkönigsfestes durch ein feierliches Triduum (Fest von 3 Tagen), das zugleich als Missionserneuerung gedacht war, eingeleitet. Dieses Triduum fand statt in den Tagen vom 31. Oktober bis 2. November und wurde gehalten durch einen Styler Missionspater.
Für die Schule veranstaltete der Herr Lehrer in diesem Jahre eine eigene Weihnachtfeier am 26. Dezember im Saale Schröder. Bei dieser Gelegenheit wurde des eigentlich 1925 fällig gewesenen, aber damals  übersehenen Silberjubiläums des Küsters Franz Horbach gedacht, der seit 1900 hier in der Pfarre den Küster- und Organistendienst mit Sorgfalt und Umsicht verrichtet.
Zum Andenken daran überreichte ihm der Pfarrer im Namen des Kirchenvorstandes und der Gemeinde ein silbernes Stehkreuz mit 2 silbernen  Leuchten, Preis M 32,--.

1927: Im Februar wurde der Versuch gemacht, die Altexerzitanten monatlich und jeweils am Donnerstagabend vor dem Herz - Jesu - Freitag zu einer  sogenannten Recollectiv zu versammeln. Da die Beteiligung besonders der Jünglinge und Männer sehr schwach war, so wurde dieser Versuch nach einigen Monaten wieder aufgegeben.
Ein neues Meßbuch, daß Pfarrer Franz von Kessler ungebunden 1920 angeschafft hatte, wurde endlich für M 40,-- in einen schönen Lederband gebunden. Auch wurde einiges an Paramenten etc. angeschafft. Im Mai 1927 wurde dem Kirchenvorstand ein Geschenk von M 400,-- in Aussicht gestellt, wenn eine Sammlung für das Glockengeläut bzw. dessen Vervollständigung durchgeführt war. Das geschah nun in den nächsten Monaten, durch den Kirchenvorstand wurde nun monatlich hierfür gesammelt. Als das Ergebnis eine gewisse Höhe erreicht hatte, wurden 2 Glocken am 24. September 1927 bei der Glockengießerei F. Otto in Hemelingen, bestellt. Die Glocken, Tonlage „fis“ von ca. 750 und 320 kg sollten bis Ostern 1928 geliefert werden, zu einem Gesamtpreis von M 4.003,50. Am 22. Mai 1927 fand in Horst das Dekanats - Cäcilienfest statt. An dem Tag war leider der Pfarrer erkrankt und konnte nicht daran teilnehmen. Schlechtes Wetter beeinträchtigte nicht die Beteiligung der Kirchenchöre, die nachher im Saal Schröder  zusammen kamen. Das Dorf war mit Fahnen reich geschmückt. Am 13. September 1927 feierten die Eheleute Lambert Jansen u. Agnes Grittern unter Anteilnahme des ganzen Dorfes ihre goldene Hochzeit. Da in diesem Jahr der sogenannte Buß- und Bettag als kirchl. Feiertag aufgeboten wurde, so wurde an diesem Tag zum 1. Mal der Gedächtnisgottesdienst für die Opfer des Weltkrieges gehalten.
Der Jünglingsverein wurde auf Vorstandsbeschluß hin in eine Congregation umgewandelt und am 7. Dezember 1927 der Hauptcongregation in Rom akkreditiert. Infolgedessen fand am 12. Februar 1928 nochmals eine Gesamtaufnahme aller Mitglieder in die neuerrichtete Congregation statt. Für die Krippe wurde in diesem Jahre ein gemalter Hintergrund beschafft.

1928: Die bestellten Glocken wurden früher gegossen und ausgeliefert als anfangs gedacht war. Am 14. März treffen die Glocken in Randerath am Bahnhof ein. Am 15. März stirbt Dechant von den Driesch in Heinsberg, kurz vor Vollendung seines 50. Priesterjahres. Am 16. März 1928 nimmt der hochw. Herr Prof. Nolden Domkapellmeister in Köln im Auftrage des Pfarrers die vorgeschriebene Prüfung der beiden Glocken in Randerath vor. Das Urteil des Sachverständigen lautet: der Klang jeder der beiden neuen Glocken ist voll Kraft und Fülle und doch zugleich von edler Rundung und schönem langanhaltendem Ausklang. Das Äußere der Glocken stellt sich als Rohguß vor und läßt auf eine technisch saubere und gewissenhafte Arbeit schließen. Wesentliche Gußfehler konnten nicht festgestellt werden. Auf der kleineren Glocke sind die Inschriften nicht nach Wunsch ausgefallen. Zur Annahme aber empfohlen. In feierlichem Zuge wurden die beiden Glocken Samstag den 17. März an der Grenze der Pfarre eingeholt und durchs Dorf geführt. Die Weihe der Glocken vollzog der von Köln bevollmächtigte Pfarrer unter Assistenz von Pfr. Pütz aus Porselen und Pfr. Plum aus Randerath am Sonntag, dem 18. März nachmittags 4 Uhr. Der Bürgermeister Hoff, nahm auch daran teil. Am 19. März wurden die Glocken aufgehängt.

Die Inschriften lauteten bei allen drei Glocken:

1. Marienglocke (780 kg schwer) Pio XI S.P., Carolo Josepho Conr. Schulte Archiep. Col., E.   Rütters parocho me fundit F. Otto-Hemelingen

     Laudem Mariae sanctae virginis Deique matris

     Nunc semper tinnio bello gentium quondam diruta.

2. Josefsglocke (die ältere, 537 kg schwer): Leone XIII S. P. Philippo Cardinali Krementz Archiepiscopo Coloniensi, J. L. Nöthlichs autistite civili, G. H. Mommertz parocho me funderunt Petit et Fratres Edelbrok in Gescher

Josepho Deiparae sponso tinnio, ut cuncti pie vivant, feliciter moriantur

3. Barbaraglocke (320 kg schwer) Pio XI S.P., Carols Josepho Card. Schulte Archiep. Col., E. Rütters parocho me fundit F. Otto – Hemmelingen

Barbaram voco sanctam, ne pereant obitu malo Huius pagi fideles et omnes pie colentes.

Die Montage der Glocken und eines neuen Glockenstuhls gingen, Gott Dank, ohne irgendeinen Unfall ab. Nach der Montage wurde auch das Schalloch wieder  ausgebessert und hergestellt. Wegen mangelhafter Beteiligung und gänzlicher Entwertung des betreffenden Stiftungsfonds, wurde die Fronleichnamsoktavandacht aufgegeben.
Die Kevelaerpilger schenkten dieses Jahr der Kirche ein neues Weihwasserbecken. Da die Feuchtigkeit der Kirche zum Teil auch durch die Kirchenfenster an der Schlagwetterseite verursacht war, so wurden auf Beschluß des Kirchenvorstandes zum Herbst dieses Jahres die betreffenden Fenster (9 Stück) von außen mit einem 2. Fenster aus Blankglas versehen, die die Bleiverglasung schützen und den Regen abhalten. Ebenso wurde die Dachrinne, die bisher auf der Mauer angebracht war, ringsum nach außen gelegt, damit nicht durch Schadhaftigkeit der Rinne das Mauerwerk in Mitleidenschaft gezogen werde. Insgesamtkosten dieser Arbeiten ca. M 2.300,-- die durch Sammlung aufgebracht waren. Zum Schutz gegen die Bodenkälte wurde im November ein großer Kokosläufer im Werte von M 170,-- für den Mittelgang der Kirche und den Quergang unten angeschafft.

1929: Dieses Jahr brachte am 11. Februar die Beendigung  des Konfliktes zwischen Papst und Regierung und gab damit dem Papst seine Freiheit und eine kleine Gebietshoheit, die Vatikanstadt wieder. Dieses Ereignis wurde auch hier im Gottesdienst gefeiert. Am 17. März 1929 mußte eine neue Kirchenvorstandswahl abgehalten werden. Nach dem Gesetz schieden bei dieser Wahl 3 durch Los bestimmte Mitglieder aus. Es waren die Herren Johann Braun, Peter Hilgers und Johann Schröder. Dieselben wurden wiedergewählt und zugleich als Ersatzmänner für diese gewählt, Andreas Braun und Peter Braun. Andraes Braun wurde im Dezember 1929 Gemeindevorsteher, vor ihm war dies Johann Feiter. Aus Anlaß des goldenen Priesterjubiläums des Papstes und seiner Befreiung wurde ein neuer Jubiläumsablaß wie 1925 für die ganze Welt ausgeschrieben und das Jubelablaßjahr am 7. April durch eine kirchliche Feier eröffnet. Da der bisherige Kirchenrendant Peter Nobis im Laufe des Jahres 1929 nach Porselen verzog, so hatte er sein Amt mit dem 31. März niedergelegt. An seiner Stelle wurde einstimmig Herr Jakob Jansen von hier, ab  1. April 1929 zum Kirchenrendanten gewählt und bestätigt.
Ein Paramentenschrank (M 96,--) für das Paramentenzimmer im Pfarrhaus wurde am 10. April angeschafft. Auf Anordnung Sr. Eminenz mußte die Erstkommunionfeier in diesem Jahr am Feste Christihimmelfahrt gehalten werden. Zur Förderung der Jugendpflege wurde aus Mitteln, die teils von der Gemeinde, teils vom Kreis, teils von der Regierung und teils durch Sammlung bei den Jungfrauen und Jünglingen bereitgestellt waren, wurde ein Filmvorführapparat zur Vorführung von Filmbildern angeschafft und am 7. Mai geliefert. Zur selben Zeit wurde auch eine Deutsche Jugendschaft - Abteilung im Jünglingsverein gebildet und im Herbst für diese ein Fußballplatz und Geräte etc. beschafft. Die Mittel dazu gaben Gemeinde, Kreis, Staat. Am 18. August 1929 feierte der Pfarrer unter Teilnahme der ganzen Bevölkerung sein silbernes Priesterjubiläum. Bei dieser Gelegenheit schenkte ihm die Gemeinde einen kostbaren Altarteppich (M 350,--), außerdem wurden ihm privat für die Kirche geschenkt, Vorhangtücher für den Beichtstuhl und kostbare Altarspitzen für alle 3 Altäre, Communionbank und Kanzel nebst dem roten Untertuch. Dazu kamen noch viele Privatgeschenke. Am 27. Oktober, dem Christkönigfest dieses Jahres, wurde eine weltliche Feier aus Anlaß des Papstjubiläums im Saale Schröder gehalten, wobei beide Ereignisse der Befreiung und des 50 jährigen Priesterjubiläums gedacht wurde.
Aus dem Überschuß dieser Feier beschaffte sich der Jünglingsverein im Dezember einen Fahnenwimpel (M 25,--). Am 26. Dezember fand die kirchl. Schlußfeier des Papstjubiläums statt. Zu Beginn des Winters bildete sich hier eine 12 Mann starke Musikkapelle, St. Josef - Instrumentalverein geheißen. Der nachher Weihnachten, Weißen Sonntag und Fronleichnam,  auch für die kirchl. Feiern sich zur Verfügung stellte. 

1930:
In diesem Jahre wurden zum 1. Mal die 9 Josefsmittwoche unter großer Beteiligung und fleißigem Sakramentenempfang gehalten, nachdem von Köln aus die Erlaubnis zu einer kurzen Andacht mit Aussetzung eingeholt war.
Der 1. Josefsmittwoch war der 15. Januar. Am 2. Februar schenkten die Eheleute Peter Hilgers und Gertrud Zitzen sowie die Geschwister Franz und Maria Zitzen der Kirche eine neue prachtvolle Monstranz (M 1250,--), die zum 1. Male beim 40 stündigen Gebet am Osterfest gebraucht wurde. Am 3. Februar starb in Aachen der frühere langjährige (25 Jahre in Horst) Lehrer Herr Johann Adam Borgans, dem Horst vor allem den Bau des Gotteshauses verdankte. Unermüdlich sorgte und sammelte er, bis das Gotteshaus fertig stand. In Würm, seiner Heimat (er war in Leiffarth, Pfarre Würm, geboren) wurde er begraben. An seinem Begräbnis nahmen der Pfarrer und viele seiner ehemaligen Schüler aus Horst teil. Den Dank der Gemeinde Horst sprach der Pfarrer am Grabe aus. Zu Ostern 1930 erschien das neue Diözesan-Gesang- und Gebetbuch und wurde daher erstmalig am Weißen Sonntag gebraucht. Im Juli 1930 wurde ein neuer Jacquardläufer für den Hochaltar beschafft (M 92,--), da die beiden Läufer beide sehr gelitten hatten.
Am 28. August 1930 mußte wegen der Uneinigkeit der Mitglieder, die mehr auf persönlichen Gründen beruhte, der Kirchenchor aufgelöst werden. Damit setzte eine unheilvolle Zeit der stillen Befehlung des Pfarrers ein. Nachdem anfangs einige Sänger den Choral beim Hochamt sangen, wurde im Oktober ein kleiner Kirchenchor neu gegründet, nachdem viele der früheren Sänger im September auf Betreiben des Wirtes Schröder einen weltlichen Gesangverein gegründet hatten. Der neue Kirchenchor, nur 7 Sänger stark, sang zum 1. Mal am Barbarafest, wurde danach durch Hinzunahme der Gesangabteilung der Jungf. Congr. zu einem gemischten Chor erweitert, der am Weihnachtsfest zum 1. Mal mitwirkte.
Am 13. August 1930 wurde das neue Bistum Aachen gegründet, dessen Apostel Administrator, Sr. Eminenz Cardinal Carl Josef Schulte blieb. Im September 1930 schenkten Geschw. Erdweg von hier, der Kirche einen schönen Herz-Jesu-Altar (M 325.--) der aus Mitteln der Geschw. Borgans von hier, gleich polychromiert werden konnte. Zur selben Zeit wurde der Kirche eine Statue der hl. Theresia vom Kinde Jesu, geschenkt.
Am 9. November hielt der Bonifatiusverein einen Bonifatiustag ab, wobei die Predigt am Nachmittag von einem Diasporapriester gehalten wurde. Das Ergebnis der Kollekte war den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechend.
In diesem Jahr beschloß der Gemeinderat von Horst, einen Schulhausneubau mit zwei Klassen und Lehrerdienstwohnung im Gesamtbetrag von M 72.000,-- errichten zu lassen. Die Ausführung erfolgte bereits durch die Firma Gebr. Hermanns, so daß der Rohbau inzwischen fertiggestellt ist. Die Einweihung war am 28.9.1931.

1931: Um die immer mehr zunehmenden Störungen des Gottesdienstes durch die jungen Leute besser zu steuern, wurde versuchsweise ab 1. Februar Herr. A. Müller von hier, als Kirchenaufsichtsbeamter vom Kirchenvorstand angestellt. Da 10 Jahre seit der letzten Mission verflossen waren, so wurde in den Tagen vom 1.-8. Februar durch die Oblatenpatres Dagge (Leiter) und Lorenz aus dem Nikolauskloster bei Kapellen - Grevenbroich eine hl. Mission gehalten. Die Beteiligung war gut und die hl. Mission, besonders deren Feiern, sehr eindrucksvoll.
Am 19. März wurde der 1. Bischof von Aachen Sr. Excellenz der hochw. Herr Dr. Josef Vogt, bisher Generalvikar und Dompropst in Köln, durch Sr. Eminenz in Köln zum Bischof geweiht. Am 25. März 1931 erfolgte die  Inthronisation in Aachen.
Da das Mitglied des Kirchenvorstandes Herr Gottfried Lambertz am 29. März aus persönlichen Gründen aus dem Kirchenvorstand austrat, so wurde am 15. April an seine Stelle das Ersatzmitglied Herr Arnold Erdweg in den Kirchenvorstand eingeführt. Am 16. Mai 1931 schenkten unbekannte Wohltäter unserer Kirche (vermutlich Erben des verst. Lehrer Borgans) eine 1,70 m große Statue der hl. Paschalis Bylon, des Patrons aller eucharistischen Vereine. Am 26. Mai (Pfingstdienstag) begannen die Arbeiten für den Sakristei-Neubau, der vom Kirchenvorstand beschlossen und von den Aufsichtsbehörden genehmigt wurde. Die neue Sakristei ist unterkellert, damit später eine Kirchenheizung angelegt werden kann. Die alte Sakristei wird dafür Probesaal für den Kirchenchor und Versammlungsraum für kleine Zusammenkünfte. Der Neubau ist veranschlagt auf M 3.100,-- und wurde ausgeführt vom Baumeister Anton Dahmen in Randerath. Zu gleicher Zeit wurde das Chor der Kirche im Inneren erneuert, weil der Putz durch die Feuchtigkeit stellenweise ganz zerfressen war.
Am Montag nach Fronleichnam begannen diese Reparaturarbeiten, die 14 Tage dauerten. Der neue Putz erhielt Ceresit- bzw. Prolapin- Zusatz gegen Feuchtigkeit. Diese Arbeiten führte ebenfalls Baumeister Anton Dahmen aus, der auch die einige Monate vorher eingestürzte Mauer am Grundstück Feiter erneuerte bzw. bis zur neuen Sakristei errichtete. Die Kirchenmöbel und die 3 Altäre erhielten einen Schutzanstrich damit Staub und Nässe nicht mehr schaden. Da das Chor der Kirche jetzt nur Kalkputz hatte, wurden die unteren Wände auf dem Chor mit rotem Stoff - Vorhang bekleidet. Alle diese Arbeiten waren fertig vor dem 27. Juni, dem Tag, an dem Sr. Excellenz der hochw. Herr Weihbischof und Generalvikar und Dompropst Dr. Sträter hier die kanonische Visitation abhielt und 54 Firmlingen das Sakrament der hl. Firmung spendete.
Am 28. September 1931 wird die neue Schule eingeweiht.

Einladung an Herrn Pfarrer Rütters Hochwürden zu Horst.

Einladung und Ordnung

für die Einweihung und Eröffnung der neuen Schule in Horst am Montag, dem 28. September 1931.  

1. 9 Uhr Festgottesdienst in der Pfarrkirche, hiernach Zug zur Schule und kirchliche Einsegnung.  
2.  Gegen 10 Uhr im Schulgebäude, Lied des Kirchenchores „ Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“,
3. Begrüßungsgedicht
4.   Begrüßung der Anwesenden, Darlegung der Baugeschichte und Übergabe der Schule an die Schulbehörde
5. Kinderdank
6. Ansprache der Behördenvertreter
7. Gedicht, (Sprechchor) Lieder
8.   Schlussansprache und Deutschlandlied

      Horst, den 10. September 1931                                        

                                             Der Vorsitzende des Schulvorstandes

                                                            Bürgermeister

 

Von 1932-1935 keine Eintragung

1936 - 1937: Nachdem Pfarrer Ernst Rütters am 30. September 1936 in den Ruhestand getreten war, wurde vom Hochw. Herrn Bischof Dr. Vogt in Aachen, am 20. Oktober 1936, Heinrich Moortz Kaplan in Haaren bei Aachen, bestimmt und am 22. November 1936 feierlich in Horst als Pfarrer eingeführt. Die Einführung erfolgte durch den Herren Dechanten P. Sauer. Der 3. Pfarrer von Horst ist  geboren am 5. Juni 1892 zu Hinsbeck Kreis Kempen und wurde am 27. Februar 1926 zu Münster i. W. zum Priester geweiht. Von 1926 – 1930 war der neue Pfarrer Kaplan in Duisburg - Meiderich, 1930-1933 Kaplan in Forst bei Krefeld, 1933 – 1936 Kaplan in Haaren bei Aachen.  

Bei der Einführung hatten die Horster Leute alles getan, um dem neuen Pfarrer einen würdigen Empfang zu bereiten. Eben 8 Tage nach der Einführung wurde ein herrlicher Chormantel geschenkt, der zum ersten Mal beim Barbarafest gebraucht wurde. Die Stifter des Chormantels, (Geschw. Feiter) wollen nicht genannt werden.

 

Da der Platz hinter der Kirche sehr verwahrlost war, so begann der neue Pfarrer hier Ordnung zu schaffen und so wurde der Platz zu einer schönen Anlage umgearbeitet. An den Seiten dieser Anlage sollen die sieben Fußfälle als Stationen gebaut werden. Die Arbeiten für das Mauerwerk sind dem Bauunternehmen Herrn Wilms aus Porselen, übertragen und die Anfertigung der Stationen Herrn Johannes Schmitz aus Hinsbeck. Leider zieht sich die Sache in die Länge, da erst  die baupolizeiliche Genehmigung eingeholt werden muß. Da an der einen Seite kein Weg mehr war, wurden die Geschw. Feiter gefragt, um einen Weg. Derselbe wurde auch sofort von den Geschw. Feiter bewilligt, dann wurde ein Zaun gesetzt, als die Arbeiten am Platz gemacht wurden. Auch für die Meßdiener gab es neue Kittel und zwar wurden 4 violette, 4 blaue und 4 grüne Röcke angeschafft. Am Abend vor Fronleichnam brachte Herr Calles 4 silberne Kerzenleuchter, die er im Auftrage von Herrn und Frau Hilgers und Fam. Zitzen gemacht hatte. Weitere herrliche Geschenke wurden gestiftet und zwar gab der Herr Jacob Jansen ein wunderbares Schellengeläute, für die Sakristei, um so den Gläubigen die feierliche Handlungen in der Kirche anzukünden.
Da das Kreuz auf der Kanzel sehr schlecht war, fand sich auch hier ein Spender und zwar wurde dasselbe von den Familien Oeben – Lowis am Tage der silbernen Hochzeit (5. Okt. 1937) geschenkt. Auch erhielt die Kirche zwei Schränke geschenkt und zwar von den Familien Arnold Heuter und Fräulein Borgans. Da der Vorhang vor dem Tabernakel und auch der Behang bei der Aussetzung sehr schlecht waren, wurden auch hier vom Pfarrer neue Sachen angeschafft. Zu Weihnachten prunkte unsere Kirche in ganz besonderem Schmuck.
Nachdem der Paramentenverein gegründet war, wurden neue Spitzen gemacht für Hochaltar, Kommunionbank und für beide Seitenaltäre. Das Geld war durch Spenden und Sammlungen an der Kirchentür zusammen gekommen. Auch war noch Geld für neues Altarleinen, eingegangen. Aber zu Weihnachten hatte der Pfarrer für seine Pfarrkinder eine ganz besondere Freude. Nachdem er in der Zeit vorher schon einen einfachen Chormantel (M 95,--) angeschafft hatte, konnte er einen neuen wunderbaren, herrlichen, handgestickten Chormantel übernehmen, an Material kostete der Chormantel M 245,--. Verschiedene Spender hatten sich gefunden. Die meiste Arbeit aber war von der Schwester des Pfarrers, Fräulein Lehrerin Helene Moortz, in Herongen geleistet worden, die den Chormantel unentgeltlich gemacht hat. Zusammengestellt wurde der Chormantel in der Wohnung des Pfarrers, so daß die Gemeinde zu einem neuen Schmuckstück gekommen ist, ohne große Ausgaben. Aber auch der Kirchenvorstand hatte in der Woche mitgearbeitet.
Eine herrliche Krippe stand nämlich,  vom Kirchenvorstand gebaut, zu Weihnachten in unserer Kirche und hat große Begeisterung gebracht. Immermehr suchte der Pfarrer das Gotteshaus zu verschönern. Ein Segensvelum, das auch sehr nötig, wurde  gekauft und muß nun vom Paramenterverein fertiggemacht werden. Die Firma Gotzes aus Krefeld, die die beiden Chormäntel geliefert hatte, stiftete das Material zu einem neuen Kirchenvelum und wurde dasselbe auch hier angefertigt. Alles dies wurde angeschafft, ohne irgendwie  den Kirchenetat zu belasten. Vom Anstrich der Dachfenster und Schallöcher der vom Kirchenvorstand genehmigt war, wurde vom Dachdecker Rütten aus Randerath ausgeführt, der noch den Anstrich der Kirchenuhr, die kaum noch zusehen war, machte.

Im Jahre 1937 fand auch eine Kirchenvorstandswahl statt. Die Beteiligung bei dieser Wahl war sehr groß. Aber die alten Mitglieder, Herr Andreas Braun, Herr Arnold Erdweg und Peter Randerath wurden wieder gewählt.

1938:  Dienstag, den 1.2. 1938, erschienen Herr Bürgermeister Laprell und Herr Wachtmeister Franzen und noch ein Schreiber in der Wohnung des Pfarrers, um Sachen des Jünglingsvereins zu beschlagnahmen. Der Jünglingsverein war von der Staatspolizei verboten worden, für die Erzdiözese Köln und Diözese Aachen. Man nahm uns 2 Wimpel und Akten von der D: J: K. Das Banner war von der Kirche und man ließ es deshalb hier. Am 2.2.1938 (Maria Lichtmessfeier) wurde abends eine Feier ganz besonderer Art gehalten und  ganz Horst erzählte am Tag darauf,  von dieser Lichtmessfeier.
Zu Ostern war ein neues Segensvelum angeschafft worden (M 69,-- an Material) die Arbeit wurde nicht berechnet, da alles vom Paramenterverein angefertigt wurde. Zur Kirmes, Schützenfest 8. Mai, hatte die Kirche ein herrliches Schmuckstück erhalten. Stifter war Fräulein Feiter (Bure), am Kreuz.  Zwei  herrliche  große  Holzkandelaber (Kerzenleuchter)   schmückten  unsere   Kirche   (M 220,--). Am 1. März war nun die Arbeit am Platz fertig und nach langer harter mühevoller Arbeit, prangt der Platz jetzt als Schmuckstück. Die Stationen wurden am 22. Juni 1938 fertig. Stifter sind: Fam. A. Braun, Geschw. Erdweg, Fam. Hilgers, Fam. Jaeger, Fam. Arnold Heuter, Frl. Borgans, Fam. Peter Braun.  Zum Platz wurden noch wunderbare Grotten geschenkt  und zwar von Geschw. Feiter die Lourdesgrotte und von Frau Hilgers und Frl. Zitzen, die Josefsgrotte. Am Tage des 25.- jährigen Bestehens, fand eine große Feier statt, wobei der Platz eingesegnet wurde. Die Predigten wurden gehalten von Oblatenpater Mühe, Gelsenkirchen. Am Festtag selber war morgens die Pfarre mit einigen Ausnahmen, ganz zur hl. Kommunion erschienen. Um 10 Uhr war feierliches Hochamt mit Festpredigt und nachmittags war Festandacht. Die Gemeinde freute sich sehr über den schönen herrlichen Platz, der auch von auswärts sehr gefragt war. Manche schöne Feier wurde auf dem Platz abgehalten.

Bericht in der Aachener-Volkszeitung, zum 25 jährigen Bestehen der Pfarre Horst, vor der Feier:

Die Pfarre Horst steht vor denkwürdigen Tagen. Am 1. Juli 1913 wurde das Rektorat St. Joseph Horst zur Pfarre erhoben. So jährt sich am 1. Juli 1938 der Tag der 25jährigen Wiederkehr, der in diesem Jahre besonders festlich gefeiert werden soll. An den drei vorangegangenen Tagen ist in unserer Pfarre ein Triduum. Mit dem Tage selber  aber soll eine andere Feier verbunden werden. Bis vor nahezu zwei Jahren lag hinter unserer Kirche ein wüster Platz, der mehr einem Schutthaufen glich als einem Kirchplatz. Als im November 1936 Pfarrer Moortz die Gemeinde Horst übernahm, wandte er diesem Platz seine besondere Aufmerksamkeit zu. Er setzte sich das Ziel, diesen Platz zu einem Ehrengedenk- und Gebetsplatz umzuwandeln. In harter, zäher Arbeit ging er ans Werk. Wie oft mag der Pfarrer selbst tätig gewesen sein?
Der Platz ist der Gedenkplatz unserer Gefallenen geworden. Wer aber wollte der Gefallenen ohne Gebet gedenken? Und unser Platz ist zur Gebetsstätte geworden, finden wir die sieben Fußfälle, sieben besondere Ereignisse aus dem Leben des Heilandes. Wenn Du, Horster Bürger, zum Platz hinausschreitest, dann möge der Heiland Dir Trost sein. Unsere Jugend soll die gefallenen Helden nicht vergessen. Da finden wir in einer wunderbaren Grotte das Bild der Mutter Gottes, der ewig Reinen. Möge unsere Jugend sich dort oft einfinden und zur Mutter flehen “Du bist ja die Mutter, Dein Kind will ich sein.“

Unsere Pfarre ist dem heiligen Joseph geweiht. Ihn finden wir in der Grotte zur anderen Seite. Ihr Horster, fleht zu ihm, dem Mann der Arbeit, in den Mühen des Lebens „Hl. Joseph, unser Schutzpatron
bitte für uns.“

 

Programm zum 25 jährigen Bestehens der Pfarre:  

  1. Lied: O höchstes Gut.....
  2. Evangelium aus der Messe vom Kirchweihfest
  3. Predigt und Einweihung des Platzes
  4. Lied, Deinem Heiland Deinem Lehrer.....
  5. Sprachchor: Knaben......(Fern, ferne...)
  6. Sprachchor Mädchen: (Heilger Josef sieh mich....)
  7. Gebet der Gemeinde (Zu dir o. hl. Josef....)
  8. Lied: Heiliger Josef hör uns flehen
  9. Sprechchor der Mädchen: (Immaculata, schütze Dein Kind.)
  10. Gebet der Gemeinde: O meine Gebieterin....
  11. Lied: Sei gegrüßt viel.....
  12. Tantum ergo............Segen
  13. Lied: Großer Gott wir loben Dich.....
  14. Lied: Die Himmel rühmen des ewigen Ehre......

 

                                                 Horst, den 3. Juli 1938

   

 

Bericht der Aachener-Volkszeitung, nach der Feier:

25 Jahre Pfarre Horst.

Die Pfarrgemeinde Horst (Kr. Geilenkirchen) feierte am Sonntag, 3. Juli, den 25. Jahrestag der Erhebung des Rektorates zur Pfarre. An den vorhergehenden Tagen hielt Oblatenpater Mühe, ein dreitägiges Triduum, das morgens und abends eine gefüllte Kirche sah. Ein wahrer Festtag sollte der Sonntag werden. In der festlich geschmückten Kirche, beglückwünschte Pfarrer Moortz als erster seine Gemeinde und stellte in der Einführungspredigt drei Gedanken zur Verwirklichung einer lebendigen Pfarrgemeinde heraus. Wir arbeiten zusammen, wir beten zusammen, wir vertrauen einander. Vollzählig empfingen die Gläubigen das Brot des Lebens und gaben so diesem Tag die rechte Weihe. Die Festpredigt im Hochamt, die wiederum Pater Mühe hielt, war Rückblick und Ausblick, Freude, Dank und heiliges Versprechen. Eine besondere Bedeutung erhielt dieser Tag noch durch die feierliche Weihe des Gedächtnisplatzes hinter der Kirche. Im Rahmen dieser sakramentalen Feier, die durch die Anwesenheit der Geistlichkeit des Dekanates, von Chorknaben und „Engelchen“ und durch die Mitwirkung des Horster Musikvereins, eine überaus festliche und stimmungsvolle Note erhielt, sprach Dechant Sauer über den Sinn dieses Platzes für die Pfarrgemeinde. Ein schlichtes Birkenkreuz von neun kleineren umgeben, rage in der Mitte als Denkmal der Gefallenen. Den Lebenden sei es ein Mahnmal, in allen Stürmen des Lebens zum Kreuz zu halten. Umsäumt ist der Platz von den sieben Fußfällen, so daß hier eine Gebetsstätte geschaffen sei, die alles Menschliche im Hinblick auf das größere Leidenswerk des Heilandes tragbar werde. In der Lourdesgrotte leuchtet das Bild der Unbefleckten Empfängnis, die die Jugend schützen möge. Eine weitere Stätte ist dem hl. Josef, dem Patron der Pfarre Horst, geweiht. Die Feier schloß mit dem sakramentalen Segen, der von dem dort eigens aufgebauten Altar aus, erteilt wurde.

1939: In diesem Jahr wurde von der Ww. Feiter (Mühle) ein neues Prozessionskreuz geschenkt. Gleichzeitig werden 2 neue Kerzenleuchter angeschafft. Als der Krieg ausbrach, mußte aus der Pfarre Horst, auch sofort eine Reihe jüngerer Leute fort. Mit den Soldaten steht der Pfarrer in Verbindung. Am Anfang war der Pfarrer noch freiwillig als Feldgeistlicher tätig. Aber durch ein Schreiben des Bischofs, kommen hierfür aktive Pastore nicht in Frage.
Von der Partei aus wurden allerhand Schwierigkeiten gemacht. Im November erhielten wir in Horst zum 1. Mal Einquartierung (Flieger). Dieselben blieben 14 Tage. Dann kamen am 28. Dezember 1939 die Sanitätskompanie und Panzerabwehrkompanie.

1940: Am 10. März 1940 feierten wir auf dem Platz an der Kirche Feldgottesdienst und Heldengedenktag. Die Horster werden diese Feier bestimmt nicht vergessen. Kurz nach Ausbruch des Krieges wurde auch das Läuten der Glocken verboten. Schließlich kam eine Erleichterung, indem das sonntags 1 Mal geläutet wurde. Jetzt Mitte März 1940 kam die Erlaubnis, auch wochentags 1 Mal zu läuten. Bei der Sanitätskompanie waren 4 Kapläne, die im Februar von der Ersatzkompanie von München nach hier überwiesen waren. Dieselben konnten jeden Tag hl. Messen lesen. Sodass jeden Tag in Horst hl. Messen waren. Das wird die Pfarre nicht mehr erleben.
Um Ostern mußte der Pfarrer einen harten Kampf kämpfen, da man ihn angezeigt hatte. Er übe Zwang aus auf dem Lande. Doch die Sache regelte sich bald anders. Der Oberstabsarzt hatte ein Protokoll aufgenommen und entschied sich, die Sache zu Gunsten des Pfarrers zu regeln. Dann kam die Nachricht, daß die Kompanie am 9. Mai fort käme. Für einen Tag kam dann nochmals Einquartierung. Vom Bürgermeister kam ein Schreiben, wonach nur noch 50 Personen beim Gottesdienst sein dürfen. Horst wurde dann in 6 Gruppen eingeteilt. Es wurde so jedem Horster Gelegenheit gegeben, wenigstens einmal sonntags zur Kirche zu kommen. 3 hl. Messen werden gelesen und 3 Andachten und 1 Andacht besonders für Kranke, gehalten. Am 27. Mai erhielt der Pfarrer nach Rücksprache mit dem Herrn Bürgermeister die Erlaubnis, zum Gottesdienst 100 bis 125 Personen zulassen zu können, nachdem ein Luftschutzkeller zur Verfügung gestellt wurde.
Die Fronleichnamsprozession fand in diesem Jahre am Sonntag statt, und zwar oben auf dem Platz und fand großen Anklang. Am 5. Juni 1940 fiel auf dem Felde der Ehre der Soldat Johann Randerath. Kurze Zeit später fand für ihn der Trauergottesdienst statt. Bald die ganze Gemeinde beteiligte sich daran.
Im November 1940 wurden dem Pfarrer M 500,-- gestiftet als Fond für die Heizung in der Kirche. Doch die Summe vergrößerte sich bald und die Kollekte im Januar 1941 bracht soviel, daß der Bau der Heizung begonnen werden kann, wenn nur Material zu erhalten ist. Der Antrag beim Generalvikariat wurde genehmigt.

1941: Der Verlauf der hl. Firmung am 2 Juli 1941, war glänzend. Die Jungmänner und Jungfrauen hatten sich hervorragend für die Schmückung der Kirche, Pfarrhaus und Weg beteiligt. Horst kann stolz sein auf diesen Zug. Am Sonntag vorher hatte der Pfarrer der Gemeinde eine ganze neue Garnitur für Altäre, Kommunionbank und Kanzel, schenken können, die die Jungfrauen hergestellt hatten.
Am 14. Juli 1941 war  das  Seelenamt für den  Gefreiten Peter Jansen.  Peter  Jansen war seit dem  9. Juni 1940 vermisst, bei den Kämpfen in den Ardennen in Frankreich. Da derselbe nach einem Jahr für Tod erklärt war, so fand hierfür das Seelenamt statt. Wie bei dem Soldaten Johann Randerath, so war auch hier die Beteiligung der Gemeinde hervorragend. 14 Tage später kam die offizielle Meldung vom Heldentod des Gefreiten Peter Jansen. Am 29. Juli traf schon wieder eine Trauernachricht ein. Gefreiter Leo Mertens war in den Kämpfen in Russland gefallen. Die Beteiligung am Seelenamt war hier auch hervorragend. Am 22. September 1941 fiel auf dem Feld in Russland bei Peterhof, Gerhard Lambertz. Sicher so groß wie bei den anderen, war die Beteiligung beim Seelenamt, für den Gefallenen.
Nun ging es daran, mit der Arbeit an der Heizung zu beginnen. Eine Schwierigkeit nach der anderen zwang die Firma, die die  Arbeiten angenommen hatte, diese wieder rückgängig zu machen. Die 2. Firma Wilms aus Porselen wollte das dann machen. Doch Herr Wilms wurde Soldat. Der Pfarrer verhandelte dann mit der Firma Dahmen aus Randerath und die Firma Dahmen erhielt dann den Auftrag. Die Arbeit wurde Anfang Dezember begonnen. Nach Verhandlungen mit der Firma Mahr (Heizung) sagte dieselbe auch schließlich zu.
So wurden die Arbeiten im Dezember 1941 fertiggestellt. Am Montag 22. Dezember 1941 kam dann der große Augenblick, wo die Heizung angezündet wurde.
Die Pfarre kann Gott nicht genug danken, daß es gelungen war, die Heizung fertig zu stellen, denn bei dem Winter 1941/1942 hätte man es ohne Heizung in unserer Kirche nicht aushalten können  Alle freuen sich und merken jetzt, erst den Wert der Heizung zu schätzen.. Aber eins muß noch gemacht werden. Es muß das Portal nach vorne gesetzt werden und eine zweite Tür eingebaut werden.

1942: Wenn die Heizung Ende des Jahres ihren Dienst tat, so aber war der Winter im Jahre 1942 erst recht kalt. Die kälteste Nacht war am 8. Februar 1942, 24 ° unter Null.
Immer schon war von den Glocken die Rede. Im März wurde es wirklich wahr. Die Pfarrgemeinde gab die beiden Glocken ab, die im Jahre 1928 angeschafft wurden. Es verblieb die Josefsglocke. Am 29. Juni an seinem Namenstag, war Peter Frenken, in Russland den Heldentod gestorben. Bei diesem Seelenamt war die Kirche wieder gefüllt. Im August starb im Lazarett in Oeventrup, Franz Randerath, an der sich im Krieg zugezogener Krankheit. Von Aachen war eine Abordnung Militär zur Beerdigung geschickt worden. Franz Randerath war von Oeventrup nach hier überführt worden. Im Oktober war dem Pfarrer gelungen, noch einen neuen  weißen Chormantel und ein neues Segensvelum zu beschaffen (M 335,--). Geliefert wurden die Teile von der Firma Hubert Gotzes, Krefeld. Am 9. Dezember war am Ilmensee Peter Jäger den Heldentod gestorben. Das Seelenamt für denselben fand am 4. Januar 1943 statt. Hiermit hat die Pfarre den Stand des Weltkrieges 1914-1918, erreicht.

      

1943:  Genau 1 Monat später fiel in Rußland Theodor Wahlenberg am 9. Januar bei Nowo Rososchansky. Am 8. August war Gottfried Oellers in Rußland bei Wjasma den Heldentod gestorben und am 23. Oktober Leo Rütten. Dann kam im Dezember  noch eine Nachricht und zwar war am 30. Dezember, Leo Schröder in Rußland gefallen.

1944: Auch dieses Jahr forderte wieder ein Kriegsopfer am 14. Januar starb im Lazarett an den Folgen seiner schweren Verwundung, die er am 13. Januar erlitten hatte, Hubert Mertens. Am 19. Januar war den Heldentod gestorben Hubert Kohnen. Dann wurde Familie Heinrich Schiffer sen. schwer getroffen. Am 7. März war Peter Schiffer gefallen, der in Nirm wohnte. Dann kam die Nachricht, daß Willi vermisst war und 2 Tage später Karl in Rußland den Heldentod gestorben sei.
Den Turm hatte der Pfarrer verschönern lassen. Vor der religiösen Woche vom 30. Januar bis 6. Februar 1944, dieselbe wurde gehalten von Pastor Nießen. Die Beteiligung war sehr gut. Es war morgens eine Predigt und abends. Die Beteiligung an der Schlußfeier war herrlich. Alle waren zur hl. Kommunion gegangen.
Am 11. Juni 1944 fiel in Frankreich in der Nähe von Caen im Alter von 17 ½ Jahren Wilhelm Schippers. Schon hörte man das Schießen immer deutlicher. Die Front kam näher und wir meinten, der Feind würde auch Horst überrennen. Aber wir warteten vergebens. Stattdessen kam die Zwangsräumung. In 3 Nächten hintereinander am 14, 15 und 16. September hieß es immer wieder Zwangsräumung. Mit Ausnahme einiger, hielt die Gemeinde treu zusammen.
Am 29. September kam die Luftschutzpolizei von Dortmund nach hier, zur Zwangsräumung. Doch auch dieses Mal gelang es dem Pfarrer die Gemeinde wieder zu halten. Anfang Oktober sausten die ersten Granaten in Horst hinein, ohne Schaden anzurichten. Dann ging es eine zeitlang gut. Frauen, Mädchen und Kinder mußten in den Häusern bleiben, denn Horst mußte ja geräumt sein. Wenn überhaupt was war, der Pfarrer sucht immer wieder alles in Ordnung zu machen  An einem Sonntagnachmittag sollten nach einem ersten Befehl der Partei alle Männer verhaftet werden und zur Kreisverwaltung nach Geilenkirchen gebracht werden. Nachher war der Befehl umgeändert worden, daß sich alle am anderen Morgen melden sollten. Allerdings war dann ein Wörtchen vergessen worden nämlich „Nicht“. Wer sich meldet kommt vors Kriegsgericht. Herr Bürgermeister Braun, der vom Pfarrer aufmerksam gemacht worden war, hat das dann mit großer Freude verkündet.
Bei den Männern war dann eine große Freude. Einen Monat später kam der Gendarm von Porselen und wollte es richtig stellen. Doch mußte er unverrichteter Sache abfahren.
Weitere Räumungen wurden dann am 22., 26., 28 und 29. Oktober [vollzogen]. Am 22. Oktober 1944 wollte Tross Heckmann räumen. Auf diese Formation sind die Horster besonders gut zu sprechen und konnten sie dieselben gar nicht leiden; denn die nahmen mit, was sie sahen. Am 26. und 28. Oktober war die Feldgendarmerie unter Obertleutnant Ran hier, zur Räumung. Dieselben betrugen sich sehr anständig und waren ganz anders eingestellt.  Am 28. Oktober kam dann um 11 Uhr noch die S.A. zur Räumung. Um 15 Uhr mußten dann die Bauern mit ihren Fuhrwerken an der Schule stehen, um die Leute wegzufahren. Und der Erfolg: die Bauern fuhren wieder nach Haus, da einfach kein Mensch ging. Die Feldgendarmerie hatte die meiste Freude daran. Überhaupt standen sich die Feldgendarmerie und die S. A. so richtig gegenüber. Von der S. A. war an dem Tag gesagt worden, der Pastor ist an allem Schuld und müßte zuerst fort.
Am 29. Oktober morgens um 7 ½ Uhr war die S.A. wieder da und dann mußte der Pfarrer weichen und ging der Pfarrer um 10 Uhr mit seiner Schwester und der Kusine aus Horst fort. Das ganze Hab und Gut war auf einen Heuwagen geladen. Herr Gottfried Lambertz hatte den Pfarrer bis Wassenberg gebracht, dann ging es weiter der Heimat zu. Die Gemeinde war sich nun selbst überlassen. Nach und nach gingen die einzelnen Familien fort, bis am 6. Dezember 1944 die letzten Bewohner von der Polizei, rausgetrieben wurden. Nun hatte man freies Spiel und konnte man machen, was man wollte. Von der Räumungszeit könnte man sehr viel schreiben wie es nachts in den Kellern ging, wenn die Artillerie anfing oder  Flieger herunter kamen. Tatsache ist, dass der Pfarrer für seine Gemeinde getan hatte, was er konnte. Der Pfarrer blieb mit seinen Leuten in Verbindung und erfuhr von jenen, die noch in Horst waren, wie es aussah. Der letzte, der in Horst war, war Johann Heuter, der dem Pfarrer das beigefügte Schreiben gab. 

                       Dem Pfarrer Heinrich Moortz bescheinige ich hiermit:

 

Am 24. Januar 1945 war ich in den Mittagsstunden in unserer

Pfarrkirche in Horst. Ich war auch in der Sakristei. Dort fand

ich den feuerfesten Schrank (Wandtresor) mit Gewalt geöffnet vor.

Tür mit Rahmen lag herausgerissen am Boden.

Ein Beschuß durch die Artillerie ist ausgeschlossen, da Kelche noch

heil im Tresor standen. Alle anderen Sachen lagen wild durcheinander.

Geld habe ich keins vorgefunden.

An diesem Tag, 24. Januar 1945, war Horst noch in deutscher Hand.

Zivilbevölkerung war nicht mehr in Horst.

 

                                         Hinsbeck, den 26. Januar 1945

                                                gez. Johann Heuter.

                                                      Obergefr.

 

 

 

 

Das Leben während der Räumungszeit war grimmig. Die Bevölkerung lebte wie in Friedenszeiten, denn sie lebten von ihren Sachen, damit andere es nicht alles wegnahmen.

1945: Nun die Erlösung sollte doch kommen. Am 2. März zogen die Amerikaner in meine Heimat Hinsbeck, ein. Hier war gar nichts passiert. Dann sehnte man sich zurück und ich war  auf einer Schwarzfahrt vor Ostern schon mal hier. Schließlich gelang es mir auch, meine Schwester mal mit zubekommen. Im Februar 1945 starb der Obergefreite Jakob Vossenkaul an seiner Verwundung.
Es sah richtig nach Krieg aus. Wie überall war auch hier alles genommen. In der Kirche hatte man alles Leinen, 6 Chormäntel und eine Reihe Meßgewänder, Alben usw. mitgenommen.
Einen Teil der Sachen hatte der Amerikaner in Gangelt  sichergestellt und diese erhalten wir wieder zurück. Nun ging es darum, die Goldsachen, Monstranzen, Kelche zurückzufinden. Eines Tages kam ein Schreiben von der Kommandantur und wir mußten  das Eigentumsrecht nachweisen. Es ließ sich an Hand eines Schreibens, daß Herr Heuter ausgestellt hatte, nachweisen. Man erhielt ein Schreiben zurück und sagte, daß die Goldsachen in Holland wären und gelegentlich zurückkämen. Der Pfarrer ist deshalb wohl 12 - mal zur Kommandantur gewesen in Ratheim und in Oberbruch. Endlich erhielten wir dann ein Schreiben, wir könnten die Sachen abholen.
Herr Küster Horbach, der Pfarrer und Gebr. Peter und Christian Vossenkaul, die den Heuwagen fuhren, zogen los. Wie groß war die Freude, als wir unsere Sachen wieder heil wiederfanden, kann man nicht sagen. Es fehlte die Krankenpatene eine Patene für den Kelch und ein Ölgefäß. Letzteres hatte sich im Schrott der Kirche wiedergefunden. Als wir nun nach Horst kamen wurde geläutet damit jeder wußte, unsere Sachen sind wieder hier. Zwischendurch war auch der Schrott in der Kirche und an der Kirche fortgefahren worden.
Die Kirche hatte an einer Seite 12 Granateinschläge, das Gewölbe liegt zum Teil unten, das Dach ist zerstört, der Turm ist schwer beschädigt, die Orgel ist ein Trümmerhaufen. Auch die Bänke sind zerstört. Die Kirche wurde eine Sammelstelle für fremdes Hab und Gut und so konnte der Pfarrer manchem  seine Sachen wiedergeben. Wie die Kirche so hatte auch das  Pfarrhaus schwer gelitten. 2 Volltreffer der Artillerie hatten große Löcher gerissen. Im Garten waren 3 Bombentrichter. Als man den Pfarrer zu Haus abholte, sagte man ihm, daß Pfarrhaus ist von Schutt frei alles ist ausgeräumt. Aber als wir ankamen, sah es anders aus. Der Schrott lag genau so wie es früher war als der Pfarrer schon 2 - mal da war. Nach einigen Wochen kamen aber die Leute heraus und dann ging es los und es wurde aufgeräumt.
Von den Pfarrakten ist kaum noch etwas zu finden. Das Geld, das im feuerfesten Schrank war, ist gestohlen. Die Sparkassenbücher fanden sich nach und nach ein. Nun heißt es mit neuem Mut und neuer Kraft und Begeisterung, aufzubauen. Bemerkt werden muß noch, daß Hinsbeck, die Heimatgemeinde des Pfarrers, die Gemeinde in jeder Weise unterstützte und dem Herrn Pfarrer Arians, gebührt hierfür herzlicher Dank.
Der Pfarrer, wie er 1944 in der Weihnachtszeit getan hatte, was er konnte, tat er auch jetzt wieder alles für seine Gemeinde. Allmählich mußte aber auch an die Kirche gedacht werden, daß das Dach zu kommt. Aber alle Wege, die der Pfarrer machte, waren vergebens. Immer wieder hieß es, “beschlagnahmt“. Der Pfarrer setzte sich dann mal mit einer Firma Palm aus Breyll in Verbindung und hat den Schaden an der Kirche festgestellt und dann gingen die Papiere zum Gen. Vik. nach Aachen.
 

1946: Nun soll in diesem Jahr Firmung in Horst sein. Aber wo? In der kleinen Notkirche, die man hat, wird die Feier nicht gehalten werden können. Es muß noch bemerkt werden, daß im Gotteshaus kein Dienst sein kann. Als Kirche war deshalb, ein Klassenraum in der Schule genommen worden. Aber der Raum ist viel zu klein. Obschon jeden Sonntag schon 3 hl. Messen gelesen werden, gehen die Leute nicht alle hinein. Besonders schwer war es am Anfang, wo Porselen und Randerath noch keinen Pfarrer hatten. In Randerath baute Pfarrer Moortz eine Notkirche (eine Baracke vom Arbeitslager). In Porselen hatte die Kirche kaum etwas mitbekommen. Aber jetzt im Winter sind die Leute, die im Flur stehen müssen, zu bedauern und es wird  Zeit, daß man anfängt, die Kirche wieder aufzubauen und möge es gelingen, bis zu dem Tag wo das Sakrament der Firmung gespendet wird, unsere Kirche wenigstens wieder so weit herzustellen, daß die Feier in Horst sein kann.
Nach manchen vergeblichen Versuchen gelang es endlich, am 9. Juli 1946 die Baugenehmigung Nr. 5105/54 zu erhalten. Die Firma (welche?) wurde benachrichtigt und am 22. Juli kamen die Maurer nach hier und begannen die Arbeit.  Am 5. August kamen dann noch 3 Zimmerleute hinzu und  die Arbeiten an der Kirche gehen zügig voran.
Die Arbeiter sind bei den Bauern, die sich mit Ausnahme von einem alle bereit erklärt hatten, die Kost zu geben. Am 20. August begannen die Mädchen mit der Reinigung der Kirche und man kann  nur sagen, daß alle fleißig schafften. Immer näher kommt die Zeit, wo die Kirche fertig sein soll, denn als Endtermin für die Arbeiten ist der 29. August 1946 angesetzt. Dann heißt es in den 2 Tagen noch alles Aufbauen und Schmücken.
Am 1. September soll, nachdem am 2. Oktober 1944 das heilige Opfer dargebracht war, an dem alle noch teilnahmen und nach ungefähr einer Unterbrechung von 2 Jahren, nachdem das hl. Sakrament aus der Notkirche wieder zur Kirche gebracht war, der Gottesdienst wieder in der Kirche sein. Am Donnerstag 29.8., Freitag, 30.8. und Samstag 31.8. ist abends um ½ 8 Uhr Predigt. Das Triduum wird gehalten vom Herrn Peter Superior Nießen aus Heinsberg. Die Mädchen und Jungen sorgen für das Kränzen und Schmücken des Ortes. Am 3. September 1946 kommt der Hochwürdigste Herr Bischof Joh. Jos. van der Velden nach hier, zur Spendung der hl. Firmung.
Am Sonntag, 1. September 1946 wurde morgens 7 1/4 Uhr das Sakrament aus der Notkirche zur Pfarrkirche in feierlicher Prozession gebracht. Die Beteiligung war glänzend und der Ort sehr schön geschmückt. Die Beteiligung bei der Kommunion war hervorragend. Um ½  10 war das feierliche Hochamt. Die Horster freuen sich alle, daß sie wieder ihre Kirche haben und ihr „Daheim“ haben. Nun gilt es noch morgen den Ort zu schmücken, für den Empfang unseres Hochwürdigsten Herrn Bischof.
Nun ist der schöne Tag wieder vorbei. Der Verlauf der Feier war glänzend. Die Horster hatten sich wirklich gezeigt in der Schmückung des Ortes. Jungmänner und Jungfrauen wetteiferten in der Schmückung der Straßen, der Kirche und des Pfarrhauses. Aber auch die Reiter waren dieses Mal dabei und machten ihre Sache sehr fein. Ja, Horst wird noch lange erzählen von dieser Feier. Von Feiter Peter bis zur Kirche war ein Teppich gelegt.
Und dann geschah etwas, was in Horst noch nicht passiert war. In der Nacht vom 4./5. September wurde im Pfarrhaus eingebrochen.

Man war durch ein Kellerfenster an der Straße in den Keller gekommen. Als der Pfarrer  morgens früh in den Keller ging um den Motor anzustellen, sah er die Bescherung. Man hatte allen Meßwein und so noch verschiedene Sachen mitgenommen. Der Pfarrer meldete die Sache bei der Polizei, aber ob was dabei herausgekommen wird, ist fraglich. Auch bei Heuter war man in der Nacht durch ein Kellerfenster eingestiegen. Nun hieß es aber wieder weiter schaffen für die Kirche. Die Firma Palm, lehnte den Gewölbebau ab und man mußte eine neue Firma suchen. Als der Pfarrer Anfang Oktober zu Hause war, trat er in Verbindung mit der Firma Leven aus Kaldenkirchen und sagte der Firma zu. Nun stellten sich allerhand Schwierigkeiten ein beim Holen des Gerüstes und da brachte die Firma schließlich selber das Gerüst. Und nun schreiten die Arbeiten gut voran. Es ist interessant zu beobachten, wie ein Stück nach dem anderen dort oben im Gewölbe weiter vorankommt. Es war am 15. Dezember, das große Loch im Gewölbe vollständig zu. Dann wurde das Gerüst umgestellt, um alle anderen Löcher zuzumachen. Doch da kam der furchtbare scharfe Frost und die ganze Arbeit ruhte bis zum März 1947.

1947: In diesem Winter haben die Horster in ihrer Kirche allerhand  Kälte ertragen müssen. An einem Freitagabend lag der Schnee bald 2 Finger dick am Hochaltar. Aber trotzdem waren alle froh, daß sie wieder in der Kirche sein konnten. Vor Ostern waren nun auch die anderen größeren Löcher zu und dann begann die Verglasung der Fenster. Bis Ostern waren auch alle Fenster zu und da freuten sich alle. Aber man schaffte weiter und ließ nicht nach bis auch die Fenster wieder doppelt verglast waren. Die Verglasung kostete M 4.600,--. Das Dach der neuen Sakristei mußte ganz neu gemacht werden und das machte  Herr Merz aus Hilfahrt. Nachdem Herr Schmitz schon immer versprochen hatte die Fenster zu bemalen, kam er schließlich doch, nun sind 5 Fenster bemalt und alle freuen sich, daß es wieder nach Kirche aussieht.
Vom 23. November - 8. Dezember 1947 fand in Horst eine Mission statt. Dieselbe wurde gehalten von Herrn Pater Ostaschinski aus dem Herz - Jesu - Kloster, Hiltrup. Vorher fanden Vorbereitungspredigten statt und jeden Tag wurde besonders gebetet um Gottes Segen für die Mission.
Erst war am 22.11.1947 abends 8 ½ Uhr feierliche Eröffnung und dann begann bis Mittwochabend die Mission für die Kinder. Die Beteiligung der Kinder war 100%. Mittwochabends um 8 Uhr begann dann die Mission für die 320 Erwachsenen. Bei der Predigt wurden die Besucher gezählt und festgestellt, wer fehlte. Die Beteiligung bei den Morgenpredigten betrug 2/3 % und bei den Predigten mittags und abends ¾  %.
Als Missionsbildchen wurde die zerstörte Kirche herausgegeben. Der Gedanke, die zerstörte Kirche ist aufgebaut, jetzt mußte das Innere unserer eigenen Kirche aufgebaut werden. Herrlich waren die Sakramentsfeier, die Marienfeier und besonders die Schlußfeier. Nun ging es wieder daran, die Kirche wieder weiter herzustellen.

1948: Im April waren sämtliche Fenster bemalt und sieht alles wieder aus wie früher. Aber dann kam die Währungsreform und da mußte mal vorläufig alles stilliegen. Die Platten, die von der Firma Krupp in Rheinhausen, geliefert werden sollten, für das Kirchendach, wurden von der Firma abbestellt und so sah sich der Kirchenvorstand gezwungen, auf andere Art und Weise das Dach der Kirche für den kommenden Winter dicht zu bekommen. Es sollte erst Schiefer gedeckt werden. Aber die Ausgaben waren zu groß und so wurde nochmals mit Asphalt gedeckt und so kann man ruhig dem Winter entgegensehen. Im Juli 1947 war Josef Mertens gebürtig aus Horst in Rußland in der Nähe von Moskau, verunglückt.

1949: Der Kirchenvorstand beschloß auf einer Sitzung, jeden Monat eine Haussammlung zu halten für den Wiederaufbau der Kirche. So konnte dann schon durch diese Sammlung das Geld aufgebracht werden, für die Reparatur des Turms. Auch am Pfarrhaus wurden verschiedene Reparaturen durchgeführt (neue Fenster DM 600,--, neue Rolljalousien DM 700,--). Zu Weihnachten wurde der Pfarre ein neues Meßgewand von Geschw. Feiter (Mühle) geschenkt (DM 345,--). Am 3. Juni abends gegen ½ 9 brach der Pfarrer den linken Fuß und bekam so unfreiwillige Ferien. Während dieser Zeit fand auch die Neuwahl des Kirchenvorstandes statt. Sämtliche Herren wurden wiedergewählt. Andreas Braun, Peter Braun, Arnold Erdweg, Andreas Frenken, Peter Hilgers u. Theodor Jäger.
Am 6. Juni 1949 wurde beim Grenzlandreferat in Düsseldorf ein Antrag gestellt zwecks Unterstützung. Der Antrag ging über den Herrn Amtsdirektor zur Kreisverwaltung. Im August 1949 lag der Antrag noch bei der Kreisverwaltung. Im Dezember 1949 kam ein Herr von der Regierung aus Aachen und versprach, den Antrag befürwortend, weiterzugeben. Aber man sieht und hört nichts davon. Bei der Weihnachtsfeier der Spielschar der Pfarre wurden der Kirche DM 200,-- gegeben.

 

1950: Im Januar 1950 wurden die Putzarbeiten in der Kirche fertiggestellt und gleichzeitig gestrichen. Firma Königs aus Randerath bekam dafür DM 970,-- zusammen. Auch wurden die großen Löcher an der Kirche vollständig zugemauert. Dann kam eine neue Bank (Turmbank DM 220,--) in die Kirche. Herr Dahmen machte zum Patronatsfest 12 neue Leuchter für die Kirche (Apostelkerzen). Im März - April kam ein Schreiben von der Landesregierung, Düsseldorf, es läge kein Schreiben zwecks Unterstützung vor. Der Pfarrer meldete dann in einem längeren Bericht den ganzen Hergang. Hoffentlich wird die Pfarre Horst auch mal eine Unterstützung erhalten. Von der Landesregierung kam dann die Meldung, daß die Papiere der Regierung in Aachen übergeben wären. Nach einiger Zeit, nachdem der Pfarrer deshalb angefragt hatte, kam eine abschlägige Antwort. Von der Kreisverwaltung kam für den Borromäus -Verein ebenfalls eine abschlägige Antwort. Im Mai feierte unser Küster und Organist sein 50 jähriges Dienstjubiläum. Das ganze Dorf feierte mit. Sämtliche Vereine waren angetreten, um am Abend vorher dem Jubilar die Glückwünsche darzubringen. Der Pfarrer selbst würdigte in seiner Rede die Verdienste des Jubilars.
Am Sonntag wurde ein feierliches Amt für unseren Küster und Organisten gehalten. Von der Kirchengemeinde wurden 2 Sessel geschenkt (DM 100,--). Die Nachbarschaft hatte sich besonders im Schmücken gezeigt. Am 15,16 und 17. Juli wurde von der St. Petri Schützenbruderschaft zum 25 jährigen Bestehen, ein Heimat und Dekanats - Schützenfest gehalten. Bald alle gebürtigen Horster waren zu dem Fest erschienen und Sonntag waren beim Dekanatsschützenfeste 1850 Schützen, erschienen.

Ein Theaterabend der Spielschar brachte der Kirche DM 200,-- ein. Von diesem Geld wurde der beste Chormantel, von dem nur noch Kappe und Stäbe übrig waren, aus der Räumungszeit, von der Firma Gotzes aus Krefeld, für DM 180,-- wieder neu hergestellt. Herr Jäger legte im Oktober seinen Posten als Rendant und als Kirchenvorstandmitglied nieder. Neuer Rendant wurde Hubert Hermanns.

1951: Das Jahr 1951 war für die Pfarre ein besonderes Ereignis. Am 27. und 28. Februar feierte der Pfarrer sein 25 jähriges Priesterjubiläum. Vor dem Fest fand ein Triduum statt. (Herr Pater Superior Nießen). Das Fest wurde in der Pfarre am 4. März 1951 gefeiert. Die ganze Gemeinde beteiligte sich  daran.  Der Pfarrer erhielt als Geschenk für die Kirche ein neues, rotes Meßgewand  (DM 350,--). Von den Frauen und Jungfrauen neue Spitzen für die Altäre und Kommunionbank (DM 165,--). Auch wurde eine Garnitur Leinen für die Altäre angeschafft. Auch die Zivilgemeinde beteiligte sich am Fest. Sämtliche Vereine hatten am Abend vorher eine sehr schöne Feier im Saal Schröder bereitet. Auch von privaten Leuten waren viele Geschenke gegeben worden.
Nun hofft die Kirchengemeinde, daß das Wetter gut wird, damit endliche das Kirchendach neu gemacht werden kann. Die Arbeiten für das Kirchendach sind dem Dachdeckermeister Meerts  aus Hilfarth, übertragen. Die Arbeiten für Gesims und Maurerarbeiten sind der Firma Königs, übergeben. Der Kostenpunkt für diese Arbeiten beträgt zusammen DM 3.000,-- bis 3.500,--.
Die Gelder hierfür sind durch monatliche Sammlungen in der Pfarre aufgebracht worden. Von der bischöflichen Behörde kam die Nachricht, daß eine Unterstützung leider nicht möglich wäre. Auch sind die ersten neuen Bänke in die Kirche gestellt worden. Die erste Bank ist von der St. Petri Schützenbruderschaft, die zweite Bank schenkte Familie Anton Storms als Dank für die silberne Hochzeit. Dann wurde der Boden in der Kirche repariert und auch die Türen instandgesetzt (DM 322,--). Für die Orgelbühne und für die alte Sakristei waren neue Türen angeschafft.
Nun gilt es dem  Hochwürdigsten  Herrn  Weihbischof einen guten  Empfang zu bereiten, der  am  3. Juni nach hier kommt, um das Sakrament der hl. Firmung, zu spenden. Als der Hochwürdigste Herr Weihbischof am 3. Juli 1941 hier war, durften wir den Empfang nur an der Kirche machen. Damals lag vor der Kirche ein großer Teppich mit der Inschrift „Heil unserem Bischof“. In diesem Jahr dürfen wir aber den Hochwürdigsten Herrn, am Eingang des Dorfes empfangen und dann in einer Prozession zur Kirche führen.
Der schöne gnadenreiche Tag ist auch vorbei. Horst hatte sich mal wieder gezeigt sowohl bei der Ausschmückung des Dorfes, aber auch ganz besonders mit der Beteiligung. Von Reitern in Porselen abgeholt, wurde der Hochwürdigste Herr Weihbischof am Eingang des Dorfes empfangen. Die Musikkapelle eröffnete die Feier, dann sagte ein Schulkind ein Gedicht auf und danach hielt der Pfarrer die Begrüßungsansprache. Dann ging die Prozession durch das geschmückte Dorf zur Kirche, wo die Spendung der hl. Firmung stattfand. Die Schützenbruderschaft war besonders stark vertreten bei der Feier.
Nun konnte auch endlich mit der Arbeit am Dach und Gesims begonnen werden. Gleichzeitig wurde auch ein Teil des Mauerwerkes mit ausgebessert. Die Arbeiten am Dach mit Dachrinnen zum Preise von DM 3.041,70 hergestellt und die Arbeiten am Gesims und am Mauerwerk kosteten DM 916,--. Das Geld hierfür war durch monatliche Sammlungen aufgebracht worden und konnte beide Firmen, Meertz aus Hilfarth und Königs aus Randerath, ausgezahlt werden.
Bei der Sammlung im August konnte somit der Fond für einen weiteren Bauabschnitt gelegt werden. Dieser Bauabschnitt mußte eigentlich die Türen sein. Allerdings kam da noch manche Sammlung rein, ehe das Geld dafür zusammen ist.
Auf der Kirchenvorstandsitzung am 14. Oktober 1951 beschloß der Vorstand die Anschaffung neuer Bänke. Der Auftrag hierfür wurde dem Schreiner Odenius aus Horst, erteilt. Die Bänke kosteten das Stück DM 164,--.
Nachdem dem Pastor am 4. Juli telef. mitgeteilt worden war, daß er zum Pfarrer von Niederkrüchten ernannt worden war, wurde ihm dies am 22. August in Aachen bestätigt.
Die Einführung in  Niederkrüchten mußte 2 - mal verschoben werden und ist nun endgültig auf den 9. Dezember 1951 festgelegt worden. Am 2. Dezember 1951 wurde Herr Hubert Hermanns in den Kirchenvorstand feierlich aufgenommen, nachdem die bischöfliche Behörde die Wahl genehmigt hatte. Zum Nachfolger des Pastors wurde der Hochw. Herr Pfarrer Theodor Kopshoff aus Hergarten in der Eifel, von der bischöflichen Behörde bestimmt, seit 1942 Pfarrer in Hergarten, vorher Kaplan in Osterath, Weisweiler, Lövenich. Seine erste Anstellung in Jülich dauerte infolge Erkrankung nur ½ Jahr. Geweiht 1930 in Köln. Die Einführung in Horst geschah durch Hochw. Herrn Dechant Sauer am 16.Dezember 1951. Die Gemeinde hatte alles getan, dem neuen Pfarrer einen feierlichen Empfang zu bereiten.

1952: Zu Ostern 1952 wurden die neuen Kirchenbänke beschafft. Im Spätherbst des Jahres wurde die Reparatur der Südseite des Turmes in Angriff genommen, die infolge ihrer Schäden lebensgefährlich geworden war, infolge Abbröckelns des Mauerwerkes. Der Weg zum Friedhof führt unmittelbar daran vorbei, darum war kein weiterer Aufschub möglich. Nach Beginn der Arbeiten beschloß man, alle Beschußschäden an der ganzen Kirche und an den beiden zerschossenen Schalloch - Fenstern, ausbessern zu lassen. Veranschlagte Kosten ca. DM 3.000,--, wozu das Generalvikariat DM 2.000,-- zuschießen will. Im Anschluß an diese Arbeit wurde die alte Sakristei zum Jugendheim hergerichtet, die auch noch im Kriegszustand war. Dazu will die Regierung DM 1.000,-- Beihilfe geben. Schließlich wurden zu Ende dieses Jahres 2 neue Glocken angeschafft.
Auf schriftliche Anfrage des Pfarrers hin bei den Finanzkräftigen der Pfarrgemeinde, ob sie zu Spenden für Glocken bereit seien, kamen die Gaben aus der ganzen Pfarre so ausreichend, daß die Finanzierung unter Hinzuziehung einer Spende des Frl. Erdweg in Höhe von DM 1.000,--, gesichert war. Auf Vorschlag des Pfarrers, entsprechend seiner Erfahrung in Hergarten, wurden die Glocken in Euphonbronze bei der Firma Czudnochowsky in Erding (Obb.) bestellt, kamen am 18.12. per Bahn in Randerath an, wurden hier abgeholt, am 20.12. durch Dr. Müller aus Aachen abgenommen, am 21.12. (So. Mittags durchs Dorf gefahren, nachmittags feierlich durch Dechant Sauer geweiht und am folgenden Tag aufgehängt, provisorisch versucht und zu Weihnachten erstmal feierlich geläutet. Die ganze Pfarrgemeinde ist erfreut über das schöne harmonische Geläute (Salve – Regina - Motiv). Nach Urteil des Sachverständigen ist dem Gießer die Intonierung auf die alte (ais) Glocke hervorragend gelungen. Die größte Glocke „fis“ - ca. 550 kg schwer, ist der hl. Barbara, die Kleinste „ais“ der Mutter Gottes (Marienglocke) als Friedenskönigin, geweiht. Sie wiegt etwa 160 kg. Das Glockenmaterial ist fast der echten Bronze gleichwertig, so daß ein Klangunterschied zu der alten Glocke, die aus echter Bronze ist, kaum festzustellen ist. Der Preis für die Anschaffung der Glocken incl. der Nebenkosten belief sich auf DM 4.200,--. Daß im Zuge der Kriegsschädenbeseitigung auch die zerstörte Lourdes-Grotte und Mauereinfriedung des Kirchengrundstückes wiederhergestellt wurde, sei noch erwähnt.
Und weil vom Kirchengrundstück noch die Rede ist, so sei hier nicht verschwiegen, daß nach ca. 60 Jahren ein Kuriosum erweckt und beseitigt wurde, das sich auf das Kirchengrundstück bezieht; bis jetzt (1952) stand die Kirche noch immer auf einem Grundstück, das der Dremmener Pfarrgemeinde zu eigen war. Die Umschreibung auf die Pfarrgemeinde Horst im Grundbuch wurde erst jetzt vollzogen, auf Anordnung der bischöflichen Behörde, die deshalb vom Kirchenvorstand angegangen war.
Am 23.9. wurden Hubert Hermanns, Andreas Frenken und Peter Braun, als KV-Mitglieder gewählt.
Im Grundbuch wurde festgestellt, das daß Grundstück worauf die Kirche steht, Eigentum der Pfarre Dremmen ist. Dies wurde umgehend gelöscht, das Grundstück wurde auf die Kirchengemeinde Horst, übertragen.

1953: Weil der alte Kreuzweg ohne künstlerischen Wert in der um die Jahrhundertwende üblichen Art kriegsbeschädigt war und eine Reparatur über DM 1.000,-- kam, wurde beschlossen, einen neuen Kreuzweg zu beschaffen. Man forderte zuerst ein Probebild des Malers Schmitz aus Hinsbeck an, der schon verschiedentlich für die Kirche gearbeitet hatte. Sein Probebild gefiel zwar, schien aber mit DM 100,-- zu teuer.
Auf Vorstellung des Pfarrers wurde die der Pfarrgemeinde angehörige Elisab. Schaffrath, Schülerin des Prof. Minkenberg, Aachen, gebeten, eine Probeplatte aus Ton vorzulegen. Ihre gelungene Arbeit gefiel und so wurde ihr die Ausführung des Kreuzweges übertragen. Er ist zweifelsohne, künstlerisch wie religiös, eine bleibende Bereicherung des Gotteshauses, ein würdiges Andachtmittel. Die Kosten betrugen insgesamt DM 900,--. Die von einer Stiftung der Kath. Erdweg in Höhe von DM 1.000,-- beglichen wurde. Der Kreuzweg wurde am 15.11. durch den Hochw. P. Arnulf Knipping, gesegnet.
Des Weiteren wurde an die Beschaffung der kriegzerstörten Orgel gegangen. Unter verbindlichen Firmen fand sich schließlich die Firma Christ. Gerhard & Söhne aus Boppard bereit, den erhaltengebliebenen Spieltisch mitzuverwenden. Entgegenkommenderweise will uns die Firma eine 6 registrige Orgel für 5 ½  Tausend Mark liefern, die für die Kirche ausreichen sollen. Zunächst in einem Manual. Am 13. September 1953 war die Orgel aufgestellt und wurde erstmalig gespielt. Das Werk ist wirklich groß und füllt die Kirche. Die Anordnung der Register: Prinzipal, Hohlflöte, Gedeckt, Oktav und Scharff 2-3 Fach mit Subbaß ist denkbar günstig und glücklich, ein schönes Werk zur Verschönerung des Gottesdienstes. Der Pfarrer selbst nahm die Segnung vor. Die Erneuerung der Orgel wurde in mtl. Raten von DM 100,-- abbezahlt.
Am 15. November 1953 fand die kanonische Einrichtung des Kreuzweges statt. P Arnulf Knipping, O.F.M. aus Aachen nahm mit Genehmigung des Generalvikariats, die feierliche Weihe vor.
Mit dem 30. November trat der Küster Franz Horbach aus Altersgründen (83 Jahre) in den Ruhestand nach 53-jähriger Tätigkeit. Er war ein vorbildlicher, treuer und pünktlicher Kirchendiener. Seine Nachfolge trat der Schüler des Gregoriushauses, Adolf Nagelschmidt aus Hergarten an.

1954: Um die Mitte des Jahres 1954 wurde das durch den Krieg weithin zerstörte Maßwerk an den Kirchenfenstern ersetzt. Nur eines der Fenster war maßwerklich unversehrt geblieben. Die Kosten beliefen sich auf rund DM 2.400,--. Die je zur Hälfte das Bistum und die Kirchengemeinde trug. Ausgeführt wurden die Arbeiten durch die Firma Derichs, Bardenberg. Im Laufe des Jahres wurden für den  Chor drei neue Fenster beschafft. Das mittlere durch die Firma Botz & Miesen. Die beiden seitlichen durch die Firma Melchior, beide Köln, Preis DM 1.340,--. Sie wurden gestiftet.

1955: 1955 wurde mit der Fensterbeschaffung fortgefahren und bis zur Hälfte des Jahres, 4 Fenster im Schiff erneuert. Am 12. März feierte der derzeitige Pfarrer still sein 25 jähriges Priesterjubiläum. Er hatte sich jede äußere Feier verboten und hielt lediglich, schon in Rücksicht auf die Fastenzeit, ein Dankamt. Die Pfarrgemeinde sammelte trotzdem DM 350,-- als Jubiläumsgeschenk für die Kirche, wozu noch DM 100,-- von gewisser Seite kamen. Es wurde ein Fenster damit finanziert. Amt Oberbruch und Gemeinde Horst gaben je DM 150,-- zur persönlichen Verwendung. Um die Mitte des Jahres wurde das Innere der Kirche angestrichen. Infolge von Kriegsschäden und nach dem Krieg schlechter Anstrich, wurden diese Arbeiten erforderlich, ausgeführt von der Firma Kuckelkorn aus Baardenberg. Kostenpunkt: knapp 4.000,-- DM. Am 23. November 1955 verstarb in Kirchhoven, wohin er sich im Ruhestand zurückgezogen hatte, der 1. Rektor von Horst, Herr Ernst Ingenhoven, zuletzt Pfarrer und Dechant in Alsdorf. Er wurde in seiner Heimat Ratingen beerdigt. Am Beerdigungstage 28. November wurde hier ein Seelenamt für ihn gefeiert.
Am 23.10. wurden die Herren Bernhard Heuter, Peter Hilgers und Anton Storms als KV-Mitglieder, gewählt.   

1956: In diesem Jahr wurden die restlichen 4 Fenster im Schiff eingesetzt. Am 4. Juli war Visitation und Firmung.
Der Wiederaufbau bzw. die Instandsetzung der so schwer zerstörten Kirche erforderte bisher etwa 45.000,-- DM; davon hat die kleine Gemeinde mit ihren rund 400 Seelen allein fast die Hälfte in monatlichen Sammlungen und Spenden aufgebracht, ein deutlicher Beweis für die Gebefreundlichkeit der Bevölkerung und ihren Willen, alles zu tun, um wieder ein würdiges Gotteshaus zu besitzen.
Hinzu kommt auch die äußere Gestaltung der Umgebung der Kirche, wozu vor allem das Kriegerehrenmal gehört, das zu den schönsten in der weiten Umgebung zählt.
Zum 30.09. scheidet der Organist A. Nagelschmidt aus. Am 1.10. übernimmt der ortsansässige Theo Küppers die Aufgabe als Organist

1957: Zu Beginn des Jahres 1957 wurde von der Herforder Elektrizitätsgesellschaft ein Läutewerk für die beiden größeren Glocken zum Preise von DM 1.000,-- bezogen. Diese Anschaffung war nötig geworden, weil sich des häufigeren nicht die notwendigen Helfer zum Läuten der Glocken fanden.

1958: Zu Beginn des Jahres wurde der Windfang an der Haupttür angebracht durch die Firma Odenius aus Horst, zum Preise von DM 850,--. Gleichzeitig wurde ein neuer Kessel für die Heizung fällig, zum Preise von ca. DM 2.500,--. Am 26.10. wurden die Herren Peter Braun, Hubert Hermanns und Andreas Frenken als KV-Mitglieder gewählt.
Die Heizungsanlage im Pfarrhaus wurde von Koks auf Öl umgestellt.

1959: Der außerordentliche Kollektenertrag von ca. DM 2.000,-- in der Kirche zur Fastenzeit gegen Hunger und Aussatz verdient festgehalten zu werden. Im Frühjahr dieses Jahres wurde die neue Beleuchtung in der Kirche angebracht. Kostenpunkt rund DM 500,--.

1960: Vom 17. - 24. Januar fand eine religiöse Woche statt, die statt der in diesem Jahre fälligen Mission, eingelegt wurde. Letztere soll mit der 50 Jahrfeier der Pfarrerhebung 1963 verbunden werden. Prediger war P. Feldhus S. J. Die Beteiligung war nicht zuletzt wegen der winterlichen Witterung nicht allzu gut.

1961: Am 6. Juni fand die Visitation und Firmung durch den Hochwürden Herrn Bischof Dr. Pohlschneider statt. Es wurden 31 Kinder gefirmt, 11 Jungen und 20 Mädchen.
Am 7. Oktober feierten die Eheleute Andreas Frenken ihre goldene Hochzeit. Herr Frenken ist langjähriges Mitglied des Kirchenvorstandes.
Zum 15.02. scheidet der Organist Theo Küppers aus.
Am 22.10. war KV-Wahl. Gewählt wurde die Herren Bernhard Heuter, Peter Hilgers und Anton Storms.
Am Sonntag, 10. Dezember verstarb der ehemalige, in Köln - Dellbrück in Ruhestand lebende Pfarrer E. Rütters. Seine letzte Rühestätte fand er im Familiengrab auf dem Westfriedhof in Aachen. Er war Pfarrer in Horst von 1922 - 1936. Über seine Tätigkeit berichten seine Aufzeichnungen in dieser Chronik. Wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Nazismus hat er manches zu erdulden gehabt. Seine Schwerhörigkeit in den letzten Jahren ergab manche seelsorgliche Schwierigkeit, so daß er, obwohl erst 56jährig, zu resignieren sich entschloß. Er war dann noch etwa 15 Jahre als Helfer beim Generalvikariat in Köln tätig.

1962: Anfang Oktober verläßt Pfarrer Kopshoff die Kirchengemeinde. Am 15.10. wurde Pfarrer Titus de Ree in Horst feierlich eingeführt. Pfarrer de Ree wurde am 6.3.1915 in Sneek (Holland) geboren. Er war lange Jahre in der Diözese Arrassuai in Brasilien tätig. Bevor er nach Horst kam, wurde er als Vikar an der Vikarie St. Cyriakus in Nierst, Pfarre Lank, ernannt. Pfarrer Titus de Ree verstarb am 27.3.1973 und wurde in seiner Heimat Bolsward (NL) beerdigt. 

1963: Herr Hubert Hermanns legte das Amt des Rendanten nieder. Ab 1.10. wurde Herr Josef Claßen neuer Rendant.
Lt. Protokoll vom 14.8. werden die Kirchenbänke nicht mehr verpachtet.
Ab Februar wurde das Pfarrhaus instand gesetzt, die Kosten betrugen DM 37.500,--

1964: Vom 29.11.-13.12. war Mission, gehalten vom Redemptoristenpater Paul Porbadnik.
Am 18.10. war Kirchenvorstandswahl. Gewählt wurden die Herren Peter Braun, Johannes Randerath und Johann Bolten.

1965: Der Fußboden der Kirche wurde neu erstellt. Die Kosten betragen DM 8.500,--. Der Bistumszuschuß betrug DM 5.500,--, der Eigenanteil 3.000,--.

1966: 2 neue Kinderbänke wurden durch die Firma Odenius, Horst, hergestellt.

1967: In diesem Jahr  wurde das Außenmauerwerk der Kirche durch die Firma Gruber, Süggerath, neu eingefugt. Die Kosten betrugen DM 5.850,95 für den Turm und DM 7.490,40 für das Kirchenschiff.
Bei der Kirchenvorstandswahl am 22.10. wurden folgende Herren gewählt: Michael Heuter, Leo Rütten und Anton Storms

1968: Im Pfarrhaus wurde ein neuer Heizkessel eingebaut sowie das Mauerwerk entfeuchtet. Die Kosten hierfür betrugen DM 24.000,--. Architekt Andermahr aus Wassenberg beaufsichtigt diese Arbeiten. Ebenfalls wurde die Pfarrkirche entfeuchtet. Die Kosten betrugen DM 4.000,--.
Im Dezember wurde ein neuer Spieltisch und versch. Arbeiten an der Orgel durchgeführt. Die Kosten betragen ca. 2.500,-- - 3.000,-- DM. Im Frühjahr oder Sommer 1969 soll der Pfarrgemeinderat eine Veranstaltung halten, um diese Kosten reinzuholen.

1969  In diesen Jahren tat sich nichts Nennenswertes.

1970: Am 11.10. war Kirchenvorstandswahl. Gewählt wurden die Herren Johann Bolten, Matt. Küppers und Johann Randerath.

1971: In diesem Jahr baute die Gemeindeverwaltung eine Leichenhalle.
Von der Firma Rütten aus Horst wurde das Kirchendach zum Preise von 2464,20 DM repariert.
Das Innere der Kirche wurde durch die Firma Küppers aus Horst zum Preise von 8240,46 DM neu angestrichen.

1972: Eine Lautsprecheranlage wurde von der Fa. Mundt, Dremmen installiert. Frau Dr. Jaeger aus Dremmen übergab hierfür eine Spende von DM 1.000.--.

1973: Der Pfarrer Cornelius de Heer (Niederländer) wurde eingeführt.
Die Geschwister Anna, Gertrud u. Sophia Feiter vermachten der Kirchengemeinde 135,35 Ar, Ackerland. Hiervon sind 8 hl. Messen jährlich zu lesen. Der Rest der Pachteinnahmen ist für die Instandsetzung oder Ausschmückung der Kirche oder zur Anschaffung von Paramenten oder Kultusgegenstände zu verwenden.
Das Pfarrhaus wurde instand gesetzt. Die Kosten betrugen insgesamt DM 33.339,27.
Am 25.11. wurden folgende Herren in den Kirchenvorstand gewählt: Michael Heuter, Franz Pelzer und Franz Lambertz.

1974: In diesem Jahr bekam das Pfarrhaus einen neuen Außenanstrich. Die Kosten beliefen sich auf 5695,71. Außerdem wurde der Garten zum Preise von 3745,47 neu bearbeitet.

1975: In der Kirche wurde die Heizungsanlage von Koks auf Öl, umgestellt. Die Kosten betrugen insges. DM 10.436,--.

1976: Die Turmuhr  und die dritte Glocke wurden elektrifiziert. Die Schaltung soll von der Sakristei erfolgen. Die Kosten betragen DM 8.000,--.
Am 24.11. war Kirchenvorstandswahl. Gewählt wurden die Herren Joh. Bolten, Kornelius Storms und Michael Heuter.

1977: Im Mai wurde Pfarrer Cornelius de Heer versetzt und als Nachfolger wurde am 1. Juni 1977 durch Prälat Arnold Poll, Pater Rik Spaas, Pfarrer von Horst und Porselen.
Herr Kornelius Horbach kündigte im Februar die Arbeitsstelle als Organist und Küster.
Neue Küsterin wurde Frau Käthe Deckers und neuer Organist Herr Wilfried Kleinen.

 1978: Im September wurde vom KV beschlossen, das Kirchen- und Turmdach, zu renovieren. Folgende Firmen werden zur Angebotsabgabe aufgefordert: 1. Fa. Karl Breuer, 2. Fa. Heinr. u. Hans Rütten, 3. Fa. Venrath, 4. Fa. Zitzen.
Herr Josef Claßen schied zum 31.12.1978, als Rendant aus. Pfarrer Lebouille dankte Herrn Claßen für die 14 jährige Tätigkeit als Rendant, die er immer korrekt und zur Zufriedenheit aller, ausgeführt hat. Gleichzeitig wurde der neue Rendant, Herr Hans Günter Schmitz, dem KV vorgestellt, der seine Tätigkeit dann zum 1.1.1979 aufnimmt.

1979: Mitte des Jahres wurde das Kirchen- und Turmdach neu eingedeckt. Die Gesamtkosten betragen DM 125.750,--. Der Bistumszuschuß beträgt DM 113.000,--, der Eigenanteil DM 12.750,-. Die Arbeiten führte die Firma Heinr. und Hans Rütten, Horst, aus. Am 6.10.1979 brannte das Pfarrhaus völlig aus. Die ganze Dorfbevölkerung schaute von der Kirche zu, wie das Pfarrhaus abbrannte. Die Ursache konnte nie festgestellt werden.
Am 22.11. war Kirchenvorstandswahl. Gewählt wurden die Herren Josef Schieren, Hermann Deckers und Joachim Deußen.
Am 30.06. schied Herr Wilfried Kleinen aus seiner aktiven Arbeit als Organist, aus. Herr Simon Paal aus Porselen übernahm ab dem 1.07. diese Aufgabe.

1980: In der KV-Sitzung vom 10.12.1980 wurde beschlossen die Zahlungen für hl. Messen ab 1.1.1981 wie folgt zu erhöhen: Trauungen von DM 18,-- auf DM 25,--, für Beerdigungen einschl. 6 Wo­chenamt von 26,--DM auf 40,-- DM. Ab 1.6.1981 hl. Messen von DM 8,-- auf DM 10,--.

1981: Der KV beschloß neue Kerzenständer zu beschaffen. Für den Messaltar 2 Stück 1,10 m hoch zum Preise von 650,--DM/Stück. Für den Hauptaltar 6 Kerzenständer 49 cm hoch zum Preise von DM 200,--/Stück. Für die Seitenaltäre je 4 Kerzenständer 30 cm hoch zum Preise von DM 135,--/Stück.

1982: Am 20. September 1982 wurde in die Kirche eingebrochen. Gestohlen wurde aus den Seitenaltären: Relief „Maria Verkündigung“, Relief „Marien Krönung“, Relief „Hl. Familie“, Josef als Zimmermann, 1 Vortragskreuz, 1 Bibel, 2 Kronen aus dem Bild „ Maria und Josef immerw. Hilfe“, 1 Staubsauger, 2 Kaffeemaschinen und ca. DM 30,--. Der Schaden belief sich auf  DM 16.178,-- hiervon mußte die Kirchengemeinde 10 % tragen, DM 9.000,-- bezahlte die Versicherung  und DM 5.560,-- erstattete das Bistum. Die Figurengruppen wurden durch den Bildhauer Christian Wagner aus Oberammergau, zum Preise von DM 14.820,-- hergestellt. Der Diebstahl konnte nie aufgeklärt werden.
Bei der diesjährigen KV-Wahl wurden die Herren M. Küppers und Korn. Storms wieder in den KV gewählt, Herr Hermann Jütten als neues Mitglied.

Ende des Jahres wurden folgende Arbeiten für das am 6.10.1979 abgebrannte Pfarrhaus vergeben:

Maurerarbeiten: Fa. Welter, Birgden     DM  63.413,--
Zimmererarbeiten:  F a. Venrath, Erkelenz DM 11.983,19
Dachdeckerarbeiten:  Fa. Rütten, Horst  DM 11.500,--
Schreinerarbeiten:  Fa. Schmitz, Randerath DM    23.028,38

1983: Anfang des Jahres wurde mit dem Wiederaufbau des Pfarrhauses begonnen. Die Gesamtkosten betragen DM 327.750,--. Dieser Betrag wird wie folgt finanziert: Zahlung der Versicherung DM 242.976,--, Bistumszuschuß DM 75.000,-- Eigenanteil DM 9.774.
In der KV-Sitzung vom 9.3. wurden weitere Arbeiten vergeben:

Putzarbeiten   Fa. Welter  DM    21.370,56
Kunststeinarbeiten: Fa. Joeken, Randerath DM    10.380,65
  Elektroarbeiten:  Fa. Stolz, Nirm DM      3.907,54
Schlosserarbeiten: Fa. Hans Küppers, Scheifendahl  DM      4.001,22
Sanitärinst.:  Fa. Lückge, Randerath  DM    25.171,74
Estricharbeiten: Fa. Math. Küppers, Horst  DM     9.920,27
Anstreicherarbeiten:   Fa. Math. Küppers, Horst    DM    22.215,13

In der KV-Sitzung vom 30.3. gab der Architekt Herr Lennartz einen kurzen Bericht über die Arbeiten am Pfarrhaus ab. Herr Lennartz wies daraufhin, daß zusätzliche Arbeiten ausgeführt werden müssen. Das Außenmauerwerk muß neu isoliert werden. Ein neuer Kamin muß eingezogen werden. Durch Löscharbeiten und Regen war der Fußboden im nichtunterkellerten Bereich abgesackt, es mußte ein vernünftiger Untergrund geschaffen werden.
Zusätzlich soll eine Trennwand im großen Besprechungsraum eingebaut werden. Die Kosten für die zusätzlichen Arbeiten betragen ca. DM 25.000,--. Hierüber soll ein Antrag beim Bistum gestellt werden, um Übernahme der Kosten. Mit Schreiben vom  14.10. übernimmt das Bistum die Mehrkosten mit DM 22.500,--, der Eigenanteil beträgt DM 2.500,--
Am 30.10. nach der hl. Messe gegen 10.45 wurde das neue Pfarrhaus durch Herrn Pfarrer Lebouille eingesegnet. Danach wird das Pfarrhaus zur Besichtigung freigegeben. Ab 14.00 gab es Kaffee, Kuchen und Getränke. Die Räume des neuen Pfarrhauses können von Gruppen nach vorheriger Rücksprache mit dem Pfarrer, angemietet werden.
Im Oktober 1983 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt.

1984: Im Febr. wurde das Flachdach der Sakristei  durch die Fa. Rütten, Horst neu abgedichtet. Die Kosten betragen DM 10.311,41. Am Kamin der Heizungsanlage wurden erhebliche Mängel festgestellt. Der Architekt Herr Lennartz, Erkelenz, machte den Vorschlag, den Kamin bis ca. 2.00 m über die Traufe der Kirche hochzuziehen. Die Kosten betragen ca. DM 13.000,--.
Die am 20.09.1982 gestohlende Figurengruppe wurde durch die Firma Christian Wagner aus Oberammergau wieder hergestellt. Die Kosten betrugen 15080 DM und sind durch die Versicherung bezahlt worden.
Im Oktober wurde das Wiesen- Ackerland neu verpachtet. die Pacht beträgt für Ackerland DM 140,--/Morgen und für Weideland DM 100,--/Morgen.
Eine neue Heizungsanlage in der Kirche muß her. Da die Kirchengemeinde hierfür kein Geld hat, wird beabsichtigt, daß Grundstück in der Weidenstraße möglichst an einen Horster Bürger zu verkaufen.

1985: Das Gewölbe in der Kirche muß unbedingt gereinigt werden. Der KV beschloß in der KV-Sitzung vom 16.1., daß Gewölbe in Eigenleistung zu reinigen. Für den hierdurch eingesparten Betrag von ca. DM 3.000,--, sollen neue Fenster in der Sakristei eingebaut werden.
Die Firma Math. Küppers erhielt den Auftrag, das Gewölbe zu isolieren.
Am 7.u.8.12. war KV-Wahl. Gewählt wurden die Herren Joachim Deußen, Hermann Deckers, neu in den KV kam Hans Arno Kranz.

1986: In diesem Jahr tat sich kaum Nennenswertes in unserer Kirchengemeinde.

1987:  Es wurden 2 neue Bänke in der Kirche und in der Sakristei ein neuer Schrank für Meßdienergewänder von Firma Willi Krüppel aus Brachelen erstellt.

1988:  Am 12.11. war Kirchenvorstandswahl. Gewählt wurden die Herren Franz Anton Zitzen, Heinz-Peter Oellers und Heinz Schieren. Herr Herm. Jütten schied auf eigenem Wunsch aus dem KV aus.

1989:  Die RWE, Neuß plant über dem Grundstück Gemarkung“ Auf dem Müllendorfer Lehm“ (Wiesenland) eine Hochspannungsleitung von 110 KV zu bauen. Die Entschädigung würde DM 3.685,50 betragen. Der KV beantragte beim Bistum, diesen Betrag für die Renovierung der Kirche zur Verfügung zu stellen. Dies wurde später vom Bistum abgelehnt.

1990: Auch in diesem Jahr tat sich nichts Nennenswertes.

1991: Anfang des Jahres wurde von den St. Petri-Schützen, im Pfarrgarten mit Genehmigung des KV. ein Schießstand errichtet.
In der KV-Sitzung vom 20.3. wurde erneut erörtert, das Grundstück in der Weidenstraße zu verkaufen, da unbedingt eine neue Heizungsanlage in der Kirche gemacht werden muß.
In der KV-Sitzung vom 29.5. wurde beschlossen, daß Grundstück an die Familie Gerd Schaffrath, Horst zum Preise von DM 65.000,-- zu verkaufen.
Am 25.11. war Kirchenvorstandswahl. Gewählt wurden die Herren Matth. Küppers, Hans Josef Pelzer und Karl Ludwig Claßen.

1992: Am 28.3.1992 feierte Pastor Friedrich Lebouille das goldene Priesterjubiläum. Nach einem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche zog man in einer Prozession durch den geschmückten Ort. Alle Vereine des Ortes begleiteten Pastor Lebouille, zur Gaststätte Heuter. Der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat hatten zu einer kleinen Feier eingeladen.
Am 13.April 1992 wurde in den Morgenstunden die ganze Region von einem schweren Erdbeben erschüttert. Das Hauptzentrum lag im Raum Roermond. Hiervon wurde auch unsere Kirche in Mitleidenschaft gezogen.
Die Familie Penners wurde beauftragt, sämtliche Arbeiten (Küster, Hausmeister, Reinigung, Anlagen) zu erledigen.
Den Auftrag für den Neubau der Heizungsanlage in der Kirche, erhielt die Firma Mahr aus Aachen. Die Kosten betragen DM 139.000,-- und werden wie folgt finanziert: Eigenleistung DM 63.000,-- aus Grundstücksverkauf und DM 75.000,-- aus Kirchensteuermittel. Durch den Innenraum der Kirche müssen neue Heizungsschächte gebaut werden. Die Firma Welter, Birgden gab ein Angebot über DM 19.00,95 ab und erhielt den Auftrag. Am 4.11. begann die Fa. Welter mit den Arbeiten.
Am 18.10. wurde Pfarrer Bernd Bartel in unsere Pfarrgemeinde eingeführt. Die ganze Dorfgemeinschaft war trotz schlechten Wetters alle am Kreuz bei Bure Pitt erschienen. In einer Prozession wurde Pfarrer Bartel unter Mitwirkung des Musikvereins, zur Kirche begleitet.

1993: Ein Schreiben der Stadt Heinsberg vom 12.3. lag vor, den Platz hinter der Kirche als Friedhofserweiterung zu erwerben. Es kam zu einer Abstimmung. Mit 5 Stimmen und einer Enthaltung stimmte der KV gegen einen Verkauf.
Der Förster (Beauftragter des Forstamtes MG) machte eine Klopfprobe an den Pappeln an der Kirche und kam zu dem Entschluß, daß die Pappeln gefällt werden müssen. Nach Fällen der Pappeln stellte sich raus, daß diese total morsch waren.
In der KV-Sitzung vom 7.7. wurde beschlossen, einen Verwaltungsmitarbeiter für die Kirchengemeinden Porselen, Ütterath und Horst, einzustellen.

1994: Am 1.7.1994 wurde Herr Hermann Josef Schmitz, Jüchen, als Verwaltungsmitarbeiter eingestellt. Herr Schmitz ist für Verwaltungsarbeit in den Kirchengemeinden St. Mariä Rosenkranz, Porselen, St. Josef, Horst und St. Mariä Himmelfahrt, Ütterath, zuständig. Herr Schmitz bekommt einen Arbeitsraum im ehem. Pfarrhaus, Horst, eingerichtet.
Am 8.10. verstarb Pfarrer Friedrich Lebouille und wurde auf dem Friedhof in Porselen, beerdigt.
Am 22. und 23. 10. war KV-Wahl. Gewählt wurden: Herr Math. Küppers, Herr Willi Rütten, Herr Norbert Görke

1995: Am 5.4. wurde vom Bistum Aachen die Genehmigung erteilt, den Innenraum der Kirche instand zu setzen. Die Kosten hierfür betragen lt. Finanzierungsplan 465.000,-- DM einschl. Erdbebenschäden aus 1992. Die Kosten sind wie folgt aufgeteilt:

      Eigenleistung                                                                    DM    11.150,--

      Sammlungen, Spenden u. freie Mittel                                DM   135.502,12

      Manuelle Eigenleistung auf bezuschussungsf. Kosten          DM    27.520,--

      aus Titel Rep.-Rücklage                                                    DM    13.727,88

      aus Kirchensteuermittel                                                     DM    277.100,--

Durch jahrelanges Sparen [Kollekten u. Pfarrfeste] sowie hohe Spendenbereitschaft der Horster, konnten diese Arbeiten begonnen werden.
Die vorher mit weißer Leimfarbe überstrichene Kirchendecke mußte abgebeizt werden und es bestätigte sich; alte Malereien waren noch gut erhalten und wurden nachgebessert.
Der Anstrich des Innenraumes wurde durch die Firma Friedhelm Küppers, Körrenzig ausgeführt.
Die Ausmalung der Kirche erfolgt durch die Firma Severich aus Aachen.
Der Fußbodenbelag wurde durch die Firma Landmesser, Erkelenz ausgeführt.
Die kompl. Erneuerung der Elektroinstallation wurde durch die Firma Mundt, Dremmen ausgeführt.
Die Baumaßnahme wurde durch Architekturbüro Lennartz, Erkelenz, geplant und überwacht.
In der „alten“ Sakristei wurde die kompl. Decke in Eigenleistung neu erstellt.
Die Arbeiten wurden Anfang 1996 beendet. Während der Arbeiten in der Kirche, wurden die hl. Messen, im Pfarrhaus gelesen.
Die Horster Bürger können auf ihre neu gestaltete Kirche stolz sein. In der Zeitung war von einem „Schatzkästchen im Heinsberger Land“ zu lesen.
Anfang des Jahres wurde das Dachkreuz über der Apsis, in Folge eines Orkans schief geweht.

1996: Am 2.4. wurde der neue Altar von Herrn Weihbischof Karl Reger geweiht. Zu dieser Feier sang der Kirchenchor aus Porselen.

1997:
Am 6. und 7.12. war KV-Wahl. Gewählt wurden die Herren Josef Schieren,  Hermann Geffers, und Heinz Schnitzler.

1998: In diesem Jahr wurde durch das Bistum Aachen, die Schlüsselzuweisung, angeordnet.


1999: Herr Mathias Küppers ist bereits 30 Jahre als KV-Mitglied, tätig. Herr Hans Günter Schmitz, ist 20 Jahre als Rendant tätig. Im Anschluß an die KV-Sitzung vom 23.12. wurde unter Teilnahme der Ehefrauen die Ehrung durch Pfarrer Bernd Bartel, vorgenommen.


2000
: Das Dach des Schuppens hinter dem Pfarrhaus ist total morsch und muß erneuert werden. Da dieser Schuppen überwiegend von der Schützenbruderschaft benötigt wird, beteiligen sich diese mit DM 500,-- an der Instandsetzung
Am 11. und 12.11. war KV-Wahl. Gewählt wurden die Herren Adam Franken, Norbert, Penners, Hans G. Schmitz.
In der Kirchenvorstandssitzung vom 4.01. wurde Herr Matth. Küppers für 30 jährige Tätigkeit im Kirchenvorstand und Herr Hans-Günter Schmitz für 20 järige Tätigkeit als Rendant geehrt.

2001:
Ab 7.1.2001 übernimmt Pfarrer Bartel auch den Pastoralen Dienst für die Kirchengemeinde, St. Lambertus, Randerath.

2002:
Am 18.6. verstarb Pater Spaas. Sein Wunsch war, in Horst beerdigt zu werden. In der KV-Sitzung vom 20.8. wurde beschlossen, das Priestergrab neu zu gestalten. Herr Dechant Bartel stellte einen Entwurf der Firma Bolten, Korschenbroich vor und der wurde vom KV beschlossen. Das Holz - Grabmal stellt die Auferstehung dar. Die Inschriften : Baron von Kesseler sowie Pater Spaas. Die Kosten betrugen insges. 2.212,82 Euro. Diese Kosten wurden von der Familie Spaas (Belgien) übernommen.

2003:
Lt. TÜV mußte der unterirdische Öltank mit einer Innenhülle versehen werden. Die Kosten hierfür betrugen 2.894,20 Euro, ausgeführt wurden diese Arbeiten durch die Firma Heitzer Tankschutz, Dremmen
Am 27.1. starb unser langjähriges Kirchenvorstandmitglied Matthias Küppers. Herr Küppers war 33 Jahre im Kirchenvorstand. Die Belange der Pfarrkirche waren ihm immer ein Herzensanliegen.
Am 15. u. 16.11. war Kirchenvorstandwahl, gewählt wurden die bisherigen KV - Mitglieder Hermann Geffers, Josef Schieren und Heinz Schnitzler als Ersatz Franz Anton Zitzen.
Am 11.12. trafen sich im Pfarrhaus Dremmen, die stellv. Vorsitzenden und Rendanten der Pfarrgemeinden St. Lambertus Randerath, St. Josef Horst, St. Mariä Himmelfahrt Uetterath, St. Mariä Rosenkranz Porselen, St. Alois Oberbruch, St. Lambertus Dremmen u. St. Andreas Eschweiler, zwecks Gründung eines Kirchengemeindeverbundes. Eingeladen hatte Dechant Bernd Bartel. Der Pastoralreferent Herr Reyans, der bereits den Kirchengemeindeverband St. Servatius Selfkant mit aufgebaut hat, gab Aufgaben und Ziele des Verbundes bekannt.

2004: Am 10. März wurde mit der Sanierung des Kirchturms begonnen. Aus Sicherheitsgründen mußte das Läuten eingestellt werden. Lt. Voranschlag betragen die Kosten  insges. ca. 451.605,-- Euro. Der Eigenanteil beträgt 45.105,-- Euro.
Da unsere kleine Kirchengemeinde nicht in der Lage ist diese Eigenmittel aufzubringen, wurden aus dem Fabrikfonds Ackerland verkauft. Nach vorhergehender, auf die örtlichen Landwirte, Stadt Heinsberg, das Amt für Agrarordnung sowie zwei weiteren Kirchengemeinden beschränkte Ausschreibung, beschloss der KV einstimmig  die Ackerparzellen an den Höchstbietenden zu verkaufen. Nach dem Flurbereinigungsverfahren Ütterath sind das die Parzellen:

Gemarkung    Horst    Flur 9   Flurstück 108      179,34 ar
Gemarkung    Horst    Flur 9   Flurstück 23        107,98 ar

Die beiden Parzellen erwarb das Amt für Agrarordnung zum Preis von 102.834,60 Euro.
Nachdem das Gerüst erstellt war, wurde der Turm aus nächster Nähe vom Architekten, KV - Mitgliedern, Fa. Lindholm besichtigt. Das Mauerwerk der Ecken an der Wetterseite ist derart schlecht und muss von Unterkannte der Schallöcher hoch, neu aufgemauert werden. Dieses Ausmaß der Schäden war vorher von unten nicht zu sehen. Die Fußpfetten vom Turm sind ebenfalls schlecht, wurden nach dem Krieg nur notdürftig repariert und müssen erneuert werden.
Dieses Ausmaß war ebenfalls vorher nicht erkennbar. Die Mehrkosten betragen 20.930,-- Euro. Von diesem Betrag übernimmt das Bistum 60 % und die Pfarrgemeinde 40 %.
Im Erdbereich waren die Oberflächen der Fundamente nicht isoliert. Die Regenentwässerung musste komplett erneuert werden. Die ursprünglich alte Sakristei hatte im Erdbereich überhaupt keine Isolierung. Die Betonwände im Erdbereich waren bei der Erstellung gegen das Erdreich betoniert worden, daher war auch immer der Kellerbereich feucht.  Die Mehrkosten (ca. 30.000,-- Euro) hierfür wurden am Turm eingespart, da vorher schon klar war, dass eine Mitfinanzierung des Bistums aus finanzieller Lage nicht möglich war.
Der KV beschloss um die Kirche rum zu pflastern. Die Pflasterarbeiten ca. 400 qm betragen ca. 16.000 Euro, die aus Spenden und Kollekten, finanziert werden. Ebenfalls wurde beschlossen den Treppenaufgang aus Basaltlava neu herzurichten. Die Kosten betragen ca. 18.000,-- Euro und werden durch Spenden und Reparaturrücklagen  finanziert. Nach Endabrechnung der Sanierung war nun ein Minus von ca. 10.000,-- Euro.
Dieses Minus musste von der Kirchengemeinde voll finanziert werden. Jeweils 5.000,-- Euro wurden aus der Reparaturrücklage und aus Kollekten und Spenden bezahlt.
Zum Patronatsfest der St. Petri Schützenbruderschaft am 3.Juli wurde erstmals wieder mit den Glocken geläutet. Die Uhr wurde auch in Betrieb gesetzt. Im Dorf war man froh, wieder das Läuten und Schlagen der Uhr zu hören.

Die Kosten für die ges. Sanierungen betrugen:

   Natursteinarbeiten                  Fa. Lindholm, Gerderath           Euro    166.108,77
  
Mauer-Sicherungsarbeiten      Fa. Lindholm, Erkelenz             Euro    134.019,94
  
Gerüstarbeiten                       Fa. Creutz, Aachen                   Euro       26.120,41
  
Kanal, Erd-, Platzbefestigung   Fa. Heinrichs, Porselen            Euro       75.898,06
  
Zimmererarbeiten                  Fa. Storms, Horst                      Euro       15.062,62
  
Dachdeckerarbeiten               Fa. Jentgens, Ütterath               Euro       15.203,99
  
Blitzschutz                              Hall-Kehmer, GK                     Euro        2.341,74
  
Glaserarbeiten                       Fa. Pongs, Mönchengladbach     Euro       4.714,24
  
Treppenanlage                      Fa. Lindholm/Fa. Küppers          Euro      16.768,45
  
Baunebenkosten                   Architekt/Statiker, Sonstiges       Euro       59.918,31

In der Pos. Kanal, Erd- Platzbefestigung sind 16.000,-- Euro für Pflasterarbeiten enthalten. Diese Kosten wurden von der Pfarrgemeinde als Eigenanteil erbracht.
Infolge des Winters wurden die Arbeiten erst am 11.4..2005 beendet.

2005: Links und rechts neben dem Treppenaufgang wurden die Flächen gerodet und von Rentnern mit Flachwachsendem Kirchlorbeer neu bepflanzt.
Aufgrund der Turmsanierung wurde am 17.7.2005 nach der hl. Messe ein Turmfest rund um die Kirche veranstaltet. Der Reinerlös dieser Veranstaltung betrug 1.422,10 Euro.
Während der hl. Messe wurde der Rendant Herr Hans Günter Schmitz für 25 Jahre Rendantentätigkeit mit einer Statue des Pfarrpatrons St. Josef, geehrt. Herr Hermann Geffers und Herr Schmitz bekamen noch eine Ehrenurkunde für ihr Engagement für mehrere Arbeiten im Zuge der Sanierung.
Am 24.8.05 wurde der neue Pfarrer Vincenz Nguyen van Tung allen Kirchenvorständen, Pfarrgemeinderäten, Küster u. Organisten aus den 4 Pfarrgemeinden im Pfarrzentrum Porselen, vorgestellt.
In der hl. Messe am 3.9. verabschiedete sich Dechant Bernd Bartel nach 13-jähriger Tätigkeit in unserer Pfarre.
Als Abschiedsgeschenk bekam Herr Bartel eine Statue des hl. Josef durch den stellv. Vorsitzenden Josef Schieren, überreicht. An diesem Geschenk beteiligen sich alle Horster Vereine. Herr Bartel übernimmt die Pfarre in Stolberg - Gressenich.
Am 23.10. wurde der neue Pfarrer Vincenz Nguyen van Tung, der für die Pfarren St. Josef Horst, St. Mariä Rosenkranz Porselen, St. Mariä Himmelfahrt Uetterath und St. Lambertus Randerath, zuständig ist, in der Pfarrkirche zu Randerath feierlich eingeführt. Regionaldekan Günter Meiss, las die Ernennungsurkunde des Bischofs vor. Im Anschluss ging man, angeführt durch den Musikverein St. Josef Horst, zur Turnhalle Randerath, zu einem Empfang mit Umtrunk.
Am 29.10. wurde in der Pfarrkirche St. Andreas in Eschweiler die Vereinbarung von den  Pfarrgemeinderäten St. Lambertus Dremmen, St. Aloysius Oberbruch, St. Andreas Eschweiler, St. Mariä Rosenkranz Porselen, St. Josef Horst, St. Mariä Himmelfahrt Uetterath, St. Lambertus Randerath, unterzeichnet. Die Gründung einer Gemeinschaft von Gemeinden. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die Kirche in unserem Dekanat als lebende Gemeinschaft der Gläubigen zu erhalten.
Im Dezember stiftete die Familie Grittern - Jaeger, 12 neue Apostelleuchter.

2006: Am 12.3. fand das „1. Horster Frühlingscafe“ statt. Zahlreiche Kuchen wurden gespendet. Der Reinerlös von  280,20 Euro ist für neue Sternsingergewänder bestimmt.
Im August wurde im Treppenturm von der Firma Küppers, Scheifendahl, ein Geländer angebracht.
Am 30.09. endet das Arbeitsverhältnis mit dem Verwaltungsmitarbeiter Herrn Hermann Schmitz. Herr Schmitz wechselt in das neu gegründete
Verwaltungszentrum des Bistums nach Erkelenz
Infolge eines heftigen Orkans am 9.12. stürzte ein Teil der Mariengrotte ein. Die Herren Hermann Geffers und Hans G. Schmitz bauten die beschädigte Grotte wieder auf.

2007: Ab 1.1.08 tritt unsere Kirchengemeinde dem Kath. Kirchengemeindeverband Mönchengladbach-Heinsberg in Erkelenz (VWZ) bei.
Somit endet die Rendantentätigkeit von Herrn Hans Günter Schmitz, der seit dem 1.01.1979 Rendant war. Er ist jedoch weiter für die Kirchengemeinde als Beauftragter für die Verbindung zum VHZ tätig.
Im Februar wurde eine neue Lautsprecheranlage (Verstärker und 6 Lautsprecher), von der Firma Word Media aus Geilenkirchen, zum Preis von 1500€ installiert.
Am 25.02. war Kirchenvorstandswahl. Gewählt wurden: Herr Lambert Heuter, Herr Dr. Matthias Sausen und Herr Hans Günter Schmitz.
Der Kirchenvorstand plant die Bildstöcke hinter der Kirche (sie stellen die sieben Schmerzen Mariens dar), zu restaurieren. Hierfür wurde am 18. August zum Fest "Hänger de Kirk" eingeladen. Dieses Fest war ein toller Erfolg. Es wurden bis zum 12.10. 4025,80€ durch Getränke, Imbiss und Spenden eingenommen, weitere Spenden wurden noch zugesagt. Somit kann die Restaurierung für das nächste Jahr geplant werden. Die Kosten der Restaurierung betragen insgesamt 8.400 €.
Der Bürgerverein erstellte einen Flyer der die Geschichte unserer Kirche in Kurzform darstellt. Dieser Flyer wurde an dem vorgenannten Fest an alle Anwesenden verteilt.
Am 16.11. war der Herr Weihbischof, Karl Borsch, zwecks Firmung von 2 Jugendlichen hier. Es wurde ein feierliches Pontifikalamt gefeiert.

2008: Am 31.03. beendete Herr Simon Paal nach 29 Jahre seine Arbeit als Organist der Gemeinde.  Frau Resi Franken aus Dremmen übernahm am 1.04. die die Aufgabe der Organistin.
Wie vom Kirchenvorstand geplant, sollen die Bildstöcke der "sieben Schmerzen Mariens" so wieder hergerichtet werden, mit Spitze, wie sie ursprünglich waren. Um diese Spitzen mauern zu können, wurden 150 Steine auf Gehrung geschnitten. Die Arbeit wurden von Herrn Geffers und Herrn H.G. Schmitz geleistet. Im Mai wurden dann die Bildstöcke von der Firma Emil Philipp aus Aachen zum Preise von 5.300,00 € neu bemalt. Die Abdeckplatten aus Basatlava wurden durch die Firma Lindholm aus Gerderath zum Preise von 2.823,87 €  geliefert.
Am 22.05.feierten wir unser Pfarrfest und konnten dabei einen Reinerlös von 1.446,62 € erwirtschaften, die für die Restaurierung verwendet wurden. Der Bürgerverein Horst schuf 3 Postkarten, 2 Motive aus dem inneren unserer Kirche, eines mit Bildern aus Horst. Diese Karten sind bei H.G. Schmitz zum Preise von 3 € käuflich zu erwerben.
Im Juni gab Pfarrer Vinzens van Tung nach langer Krankheit das Amt des Pfarrers auf und geht als Subsidar nach Düren.
 

 



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